i Dutzend Tellertüchlein von 15 Ellen, 1 langes Handtuch von zwölf Ellen". An Mustern
werden: „Weintrauben und ander Blumenwerk, Birnen, allerlei Blumen, Rautensträucher,
Rosen und Weintrauben" genannt. „Man sieht insgemein darauf, daß die Formen oder
Model an Hant und Tällertüchern übereinstimmen". Nicht immer ist das möglich. „Weilen
aber die wahren diesere Orten sehr abgegangen, sind anitzo gleiche Formentücher nicht
zu bekommen. Man könnte auch nicht eher darzu gelangen, als bis die wahren auf künftigen
Sommer abgebleichet würden", heißt es in einem Brief aus Schlesien. Von diesen Stücken
ist nichts mehr erhalten.
Hingegen geben die Verzeichnisse über die Bestände an Tischzeug aus der Zeit vom
17. bis ins 20. Jahrhundert Auskunft über das Vorhandene. An Tafeltüchern, meist mit
zugehörigen Servietten, sind etwa 30 verschiedene Garnituren aus dem 17. und 18. Jahr-
hundert aufgehoben werden. Sie stammen sowohl aus Schlesien (Abb. 218, 226, 228) als
auch aus den Niederlanden, wo die Bildwirkerei in Leinendamast besonders berühmt war
(Abb. 217, 223—225, 227). Die einfache Tisch- und Bettwäsche wurde, wie aus den Schlo-
bitter Jahresrechnungen hervorgeht, in den umliegenden Dörfern aus eigengewachsenem,
von den Hofmägden versponnenem Flachs gewebt.
218. Serviette. Leinendamast. Stern des Schwarzen Adler-Ordens. Schlesien Anfang 19. Jahrh.
Spitzen
In den Ehepakten wurden sie stets unter den besonderen Kostbarkeiten der Brautausstat-
tung aufgeführt, sind dann aber größtenteils im Gebrauch verschlissen. Erwähnenswert
ist eine venezianische Nähspitze aus dem 17. Jahrhundert mit großen Reliefblüten
(Abb. 229), eine Brüsseler Klöppelspitze (Guipure, Facon Angleterre), die als Altarumhang
dient, und das Dohnasche Taufsteckkissen mit zugehörigem Jäckchen von etwa 1720
(Abb. 230).
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werden: „Weintrauben und ander Blumenwerk, Birnen, allerlei Blumen, Rautensträucher,
Rosen und Weintrauben" genannt. „Man sieht insgemein darauf, daß die Formen oder
Model an Hant und Tällertüchern übereinstimmen". Nicht immer ist das möglich. „Weilen
aber die wahren diesere Orten sehr abgegangen, sind anitzo gleiche Formentücher nicht
zu bekommen. Man könnte auch nicht eher darzu gelangen, als bis die wahren auf künftigen
Sommer abgebleichet würden", heißt es in einem Brief aus Schlesien. Von diesen Stücken
ist nichts mehr erhalten.
Hingegen geben die Verzeichnisse über die Bestände an Tischzeug aus der Zeit vom
17. bis ins 20. Jahrhundert Auskunft über das Vorhandene. An Tafeltüchern, meist mit
zugehörigen Servietten, sind etwa 30 verschiedene Garnituren aus dem 17. und 18. Jahr-
hundert aufgehoben werden. Sie stammen sowohl aus Schlesien (Abb. 218, 226, 228) als
auch aus den Niederlanden, wo die Bildwirkerei in Leinendamast besonders berühmt war
(Abb. 217, 223—225, 227). Die einfache Tisch- und Bettwäsche wurde, wie aus den Schlo-
bitter Jahresrechnungen hervorgeht, in den umliegenden Dörfern aus eigengewachsenem,
von den Hofmägden versponnenem Flachs gewebt.
218. Serviette. Leinendamast. Stern des Schwarzen Adler-Ordens. Schlesien Anfang 19. Jahrh.
Spitzen
In den Ehepakten wurden sie stets unter den besonderen Kostbarkeiten der Brautausstat-
tung aufgeführt, sind dann aber größtenteils im Gebrauch verschlissen. Erwähnenswert
ist eine venezianische Nähspitze aus dem 17. Jahrhundert mit großen Reliefblüten
(Abb. 229), eine Brüsseler Klöppelspitze (Guipure, Facon Angleterre), die als Altarumhang
dient, und das Dohnasche Taufsteckkissen mit zugehörigem Jäckchen von etwa 1720
(Abb. 230).
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