326. Kupfergeschirr. Gezeichnet „M. v. St." für Minister Freiherr vom Stein. Deutschland um 1800
Schloßherrschaft sich wohl nur auf einfaches Gebrauchsgerät wie z. B. Schlüssel erstreckt
haben, nicht in Frage. Auch die verschiedenen schmiedeeisernen Geländer und die schönen,
im Schloß stehenden gußeisernen Öfen und Kaminplatten werden an anderer Stelle be-
handelt.
Da kunstvolles schmiedeeisernes Gerät ganz fehlt, auch kaum Verwendung dafür war,
beschränkt sich der Katalog auf bescheidene Gegenstände, wie Feuerschaufeln, Schürhaken
und Zangen, des 17. und beginnenden 18. Jhs. mit schönen Balusterknäufen und Vergol-
dung (Abb. 338), die ihren Platz am Kamin durch Jahrhunderte behalten haben, schon in
den früheren Inventaren verzeichnet werden und durch alte Zugehörigkeit ein gewisses
Interesse besitzen.
Etwas ganz anderes ist das sogenannte „Berliner Eisen", das als Kunstguß unter dem
besonderen Protektorat König Friedrich Wilhelms III. zunächst in Gleiwitz in Schlesien,
seit 1804 auch in Berlin hergestellt wurde und in den goldarmen Zeiten der Befreiungs-
kriege besondere Beliebtheit errang. Die Schlobitter Sammlung enthält eine beträchtliche
Anzahl von Reliefmedaillons, die nach antiken Gemmen und zeitgenössischen Modellen,
hauptsächlich in der Gleiwitzer Hütte, gegossen sind. Es fehlt nicht die Friedensplakette
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