mäßig viel höher als die der mittleren, oder niederen Chargen. Unsere Unterlagen sind
unvollständig, und die Summen schwanken erheblich, immerhin lassen sie die Größen-
ordnungen erkennen, um die es sich handelt. Das Generalsgehalt von Alexander Dohna
betrug 2000 Reichstaler, das des Gouverneurs der Festung Pillau 1200 Rtlr. Diese festen
Bezüge wurden indes von den Einkünften des Regimentsinhabers weit übertroffen. Die
Assignation des Regiments Alt-Dohna wird nach Abzügen auf 3850 Rtlr. beziffert (die
Abzüge sind recht hoch, da Alexander dem Kommandeur, den Stabskapitänen und einer
Offizierswitwe höhere Zulagen gewährte, als seiner Verpflichtung entsprach). Infolge be-
sonderer königlicher Gnade hatte der Regimentschef zwei Leibkompagnien inne, so daß
er aus ihnen noch einmal etwa 1150 Rtlr. bezog. Diese Einnahmen waren aber im Kriege
noch wesentlich höher, da dann Quartiergelder, Rationsgelder und Zulagen hinzukamen.
Die preußischen Generale waren in der Tat niemals besser bezahlt als zur Zeit Friedrichs I.
Wenn man bedenkt, daß man damals die Gehälter der verschiedenen Ämter ohne weiteres
kumulierte, Alexander also noch Bezüge als Staatsminister, als Oberhofmeister und als
Amtshauptmann zusätzlich zur Verfügung hatte, kann man sich eine ungefähre Vorstellung
von seinen Einnahmen machen. Auch die drastische Kürzung der Gehälter beim Regierungs-
antritt Friedrich Wilhelms I. scheint dessen ehemaliger Gouverneur verhältnismäßig gut
überstanden zu haben. Zwei Berichterstattern zufolge hat er seine Bezüge ungekürzt be-
halten, doch scheint sich dies nur auf sein Gehalt als Minister zu beziehen. Eine andere
Quelle gibt an, es seien ihm 8000 Taler verblieben, doch erfährt man, daß der König bei
der zweiten Durchsicht der Etats die gestrichenen Bezüge Alexanders und des Fürsten
Leopold von Anhalt-Dessau wieder eingesetzt habe. Jedenfalls dürften die Dienstbezüge
des Feldmarschalls auch nach 1713 noch recht beträchtlich gewesen sein. Aus der Landwirt-
schaft allein können die Mittel für den Bau keinesfalls geflossen sein, selbst wenn man in
Rechnung stellt, daß seine Güter in wesentlich besserem Zustand waren als die meisten
anderen in dieser Notzeit Preußens. Es ist bezeichnend, daß fast alle Bauherren der be-
deutenderen preußischen Schlösser dieses Zeitraums hohe Stellungen im Staate und Heere
bekleideten. Übrigens handelt es sich weitgehend um eine ziemlich geschlossene Gruppe
von nahen Verwandten Alexanders. Schlodien erbaute sein Bruder Christoph; Carwinden
vollendete sein Vetter und Schwager Friedrich Christoph, General und Gesandter; Samrodt
begann sein Vetter, Schwager und späterer Schwiegersohn, der General Ferdinand Chri-
stian Graf zur Lippe; Friedrichstein sein Vetter und Schwiegersohn, der Generalleutnant,
Generalkriegskommissar und Minister Otto Magnus Graf von Dönhoff; Dönhofstädt des-
sen Bruder Bogislav Friedrich, Generalmajor; Wildenhoff sein Schwiegersohn Friedrich
Wilhelm Graf von Schwerin, Oberhofmeister und Geheimer Rat.
Alexander hatte aus seiner Ehe mit seiner Cousine Amalie Louise (1661—1724) fünfzehn
Kinder. Seine zweite Ehe mit Johanna Sophia (1682—1735), Tochter des Christoph Friedrich
Dohna auf Reichertswalde und Lauck und der Johanna Elisabeth Gräfin zur Lippe, blieb
kinderlos. Am 25. Februar 1728 ist er in Königsberg, seinem Amtssitz, gestorben. „Öko-
nomisch und methodisch in der Lebensführung, voll ernster Berufstreue, ,von einem
knappen und bestimmten Auftreten, schweigsam, zurückhaltend und stolz', ist Dohna das
Vorbild des kommenden preußischen Offiziers. Mit seiner Strenge und Selbstzucht, Pflicht-
erfüllung und Askese wie auch mit seiner tiefen Gottesfurcht, . . . bleibt er ein Idealtyp des
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unvollständig, und die Summen schwanken erheblich, immerhin lassen sie die Größen-
ordnungen erkennen, um die es sich handelt. Das Generalsgehalt von Alexander Dohna
betrug 2000 Reichstaler, das des Gouverneurs der Festung Pillau 1200 Rtlr. Diese festen
Bezüge wurden indes von den Einkünften des Regimentsinhabers weit übertroffen. Die
Assignation des Regiments Alt-Dohna wird nach Abzügen auf 3850 Rtlr. beziffert (die
Abzüge sind recht hoch, da Alexander dem Kommandeur, den Stabskapitänen und einer
Offizierswitwe höhere Zulagen gewährte, als seiner Verpflichtung entsprach). Infolge be-
sonderer königlicher Gnade hatte der Regimentschef zwei Leibkompagnien inne, so daß
er aus ihnen noch einmal etwa 1150 Rtlr. bezog. Diese Einnahmen waren aber im Kriege
noch wesentlich höher, da dann Quartiergelder, Rationsgelder und Zulagen hinzukamen.
Die preußischen Generale waren in der Tat niemals besser bezahlt als zur Zeit Friedrichs I.
Wenn man bedenkt, daß man damals die Gehälter der verschiedenen Ämter ohne weiteres
kumulierte, Alexander also noch Bezüge als Staatsminister, als Oberhofmeister und als
Amtshauptmann zusätzlich zur Verfügung hatte, kann man sich eine ungefähre Vorstellung
von seinen Einnahmen machen. Auch die drastische Kürzung der Gehälter beim Regierungs-
antritt Friedrich Wilhelms I. scheint dessen ehemaliger Gouverneur verhältnismäßig gut
überstanden zu haben. Zwei Berichterstattern zufolge hat er seine Bezüge ungekürzt be-
halten, doch scheint sich dies nur auf sein Gehalt als Minister zu beziehen. Eine andere
Quelle gibt an, es seien ihm 8000 Taler verblieben, doch erfährt man, daß der König bei
der zweiten Durchsicht der Etats die gestrichenen Bezüge Alexanders und des Fürsten
Leopold von Anhalt-Dessau wieder eingesetzt habe. Jedenfalls dürften die Dienstbezüge
des Feldmarschalls auch nach 1713 noch recht beträchtlich gewesen sein. Aus der Landwirt-
schaft allein können die Mittel für den Bau keinesfalls geflossen sein, selbst wenn man in
Rechnung stellt, daß seine Güter in wesentlich besserem Zustand waren als die meisten
anderen in dieser Notzeit Preußens. Es ist bezeichnend, daß fast alle Bauherren der be-
deutenderen preußischen Schlösser dieses Zeitraums hohe Stellungen im Staate und Heere
bekleideten. Übrigens handelt es sich weitgehend um eine ziemlich geschlossene Gruppe
von nahen Verwandten Alexanders. Schlodien erbaute sein Bruder Christoph; Carwinden
vollendete sein Vetter und Schwager Friedrich Christoph, General und Gesandter; Samrodt
begann sein Vetter, Schwager und späterer Schwiegersohn, der General Ferdinand Chri-
stian Graf zur Lippe; Friedrichstein sein Vetter und Schwiegersohn, der Generalleutnant,
Generalkriegskommissar und Minister Otto Magnus Graf von Dönhoff; Dönhofstädt des-
sen Bruder Bogislav Friedrich, Generalmajor; Wildenhoff sein Schwiegersohn Friedrich
Wilhelm Graf von Schwerin, Oberhofmeister und Geheimer Rat.
Alexander hatte aus seiner Ehe mit seiner Cousine Amalie Louise (1661—1724) fünfzehn
Kinder. Seine zweite Ehe mit Johanna Sophia (1682—1735), Tochter des Christoph Friedrich
Dohna auf Reichertswalde und Lauck und der Johanna Elisabeth Gräfin zur Lippe, blieb
kinderlos. Am 25. Februar 1728 ist er in Königsberg, seinem Amtssitz, gestorben. „Öko-
nomisch und methodisch in der Lebensführung, voll ernster Berufstreue, ,von einem
knappen und bestimmten Auftreten, schweigsam, zurückhaltend und stolz', ist Dohna das
Vorbild des kommenden preußischen Offiziers. Mit seiner Strenge und Selbstzucht, Pflicht-
erfüllung und Askese wie auch mit seiner tiefen Gottesfurcht, . . . bleibt er ein Idealtyp des
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