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Schönermark, Gustav [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0047
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Gremmin.

39

Sacramentsschrein in der Ostwand nördlich ist bedeutungslos. An der Südwand
liest man den Spruch Job. 17, 3, welcher daselbst im 17. Jahrhundert mit reich
verzierten schwarzen Buchstaben angeschrieben, später aber wohl schon einmal in
alter Weise erneuert worden ist.
Der Altaraufsatz ist ein Triptychon mit Gemälden auf den Flügeln und
Sculpturen in dem eigentlichen Schreine:

Q
§
a
Cb
A,
<3
d
§

In der oberen Abtheilung des linken Flügels steht die h. Barbara mit einem
Thurme, in der unteren die h. Margaretha, einen Drachen auf der Hand haltend.
Im Schreine sehen wir die Statue der Maria; sie hält das Christkind, welches
bekleidet ist und ein Buch hält; an der Ivrone der Jungfrau schweben Engelchen.
In der oberen Abtheilung des rechten Flügels erblicken wir die h. Oatharina mit
dem Schwerte und messerbesetztem Rade, in der unteren die h. Dorothea mit
einem Körbchen. Die Rückseite der Flügel ist übertüncht. Die Predella zeigt
das Schweisstuch derVeronica, auf dem der Christuskopf gut gemalt ist. Als Be-
krönung des Schreines dient ein Crucifixus des 17. Jahrhunderts. Der Stil der
Malereien ist mittelalterlich und nicht bedeutend, ebenso der der Marienstatue,
welche die S-linienhaltung zeigt. Der Faltenwurf ist einfach. Auf dem Kirchen-
boden findet sich noch die Statue einer Madonna mit dem Kinde, etwa 0,60 m
hoch und gut geschnitzt; sie gehört muthmaasslich einer früheren Zeit, vielleicht
schon dem 14. Jahrhundert, an Ihre Gestalt ist nicht überschlank und die Falten
des Gewandes sind reich.
Der spätmittelalterliche Taufstein ist ganz unbedeutend. Die Kirche besitzt
einen Kelch von vergoldetem Silber, dessen sechsblättriger Fuss von einem senk-
rechten Bande umzogen wird, welches ein undurchbrochenes Maasswerksmuster
zeigt Als Signaculum ist einem Fussbrette ein Crucifixus mit Maria und Johannes
aufgeheftet. Der sechsseitige Stilus hat über dem Nodus das Wort:
DIARIAH
unter demselben ein Band von eingravirten Rosetten. Der Nodus ist mit ein-
gravirtem Maass- und Blattwerk geziert. An seinen Zapfen steht:
IHCBVS
 
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