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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0048
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Kreis Bitterfeld.

in Emailfeldern. Oie Cuppa ist zietniich breit und hoch; dieser Kelch gehört so
wie die Patena, weiche einen Vierpass in dem Boden und ein Signaculum auf
dem Rande trägt, jedeniails in die ersten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts.
Die Glocke von 0,50 m Durchmesser hat in 6 Reihen scheinbar nur Namen
(sie lässt sich nicht zu völliger Besichtigung erreichen), ebenso in einer Inschrift
am Kranze, welche viele Siglen zeigt. Muthmaasslich gehört sie dem 17. Jahr-
hundert an.
Die Glocke von 0,46 m Durchmesser ist von sehr schlechtem Gusse. Oben
sind aufrecht stehende Blätter angebracht. Die Inschrift lautet:
EHRE - SEI . GOTT - IN DER HÖHE - VIOL OBERPFARRER . GE-
GOSSEN VON OSCAR SENCKE IN WITTENBERG GREMMIN 1S67.

Greppin.
Kirchdorf, Filial von Sandersdorf, 3,5 km nördlich von Bitterfeld gelegen,
weithin bekannt durch seine Thonwaarenindustrie, besonders durch die gelben
Verblendsteine, hat seine Kirche nordöstlich im Dorfe. Dieselbe ist ein Fach werks-
bau mit geradem Chorschluss. Westlich ist dem Schilfe eine schmälere Vorhalle
angebaut, und dasselbe trägt daselbst auch einen quadratischen Dachreiter. Die
sehr beschädigte Altarmensa hat ein leeres Sepulcrum.
Die Glocke von 0,66 m Durchmesser hat oben diese Schrift:
AN . q - 1-5.62- DI - GL - HA - L - Gl - D - STR - V - ERN - V -
1VNG - HA - B - V - IV - B - V -
aus welcher wenigstens so viel hervorgeht, dass der Guss 1562 geschehen ist.
Unter dieser Schrift zieht sich ein Band mit flotten Laubornamenten und
Medaillons mit Köpfen um. Die Glocke von 0,5^ m Durchmesser hat in der obersten
Inschriftsreihe diese Worte:
VERBVM DOMINI MANET IN ETERNVM
in der anderen steht:

SPES MEA CHR1STVS ANNO 1562
darunter her zieht sich dasselbe Ornament, welches die vorige Blocke zeigt.

Grobem.
Kirchdorf, Filial von Zschornewitz, 4,5 km südwestlich von Gräfenhainchen
gelegen, hat die Kirche mitten im Dorfe. Das Schiff derselben ist in Bruch- und
Eisensteinen oblong erbaut. Es öffnet sich gegen den Chorraum im Spitzbogen.
Uber dem apsislosen Sanctuarium erhebt sich der Thurm mit einem Haubendach
und vierseitiger Laterne. Dieser Thurmaufbau in Backstein sowie eine umfangreiche
 
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