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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0088
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Kreis Bitterfeld.

Die Glocke von 0,62m Durchmesser hat einerseits eine Schrift, welche be-
sagt, dass der Pächter der Domaine nnd seine Frau diese Glocke haben umgiessen
lassen. Andererseits steht:
GOTT SEGNE VND ERHALTE DOMAtNE VND GEMEiNDE SCHWEMSAL
Die Glocke von 0,51 m Durchmesser hat diese Schrift:
ALLES WAS ODEM HAT LOBE DEN HERRN.
Ohne Zweifel sind auch die beiden letztgenannten Glocken 1880 von Ulrich
gegossen worden.
Söllichau.
Pfarrkirchdorf, 6,5 km nordöstlich von Düben gelegen, hat seine Kirche süd-
östlich im Dorfe. Dieselbe schliesst östlich gerade und hat bis zum Jahre 1857
keinen Thurm gehabt. Ob sich die der Mauer eingehauene Jahreszahl 1446 auf
die Erbauung bezieht, ist nicht sicher. Alsdann ist der jetzige in Back-
steinen erbaut, er ist im Grundrisse quadratisch, hat vier Giebel und wird
durch eine achtseitige hohe Laterne abgeschlossen. Auf der Süd- und
Nordseite des Schiffes ist je ein Eingang vermauert. In der Nord-
und Südecke, die der Thurm mit der Westwand des Schiffes bildet, hat
man je einen Wendeltreppenthurm angebaut. In dem südlichen liegt ein spät-
gothischer Taufstein, welcher auf einem Meisterschilde das hierneben skizzirte
Zeichen trägt.
Die Glocke von 0,75m Durchmesser trägt einerseits diese Schrift:
GEGOSSEN VON CARL FRtEDRtCH ULRICH !N APOLDA
andererseits folgendes Chronogramm:
DET CoNSTBRNATls PARVA HAEÜ SoLAMlNA CREBRO
Die Glocke von 0,91 m Durchmesser trägt einerseits dieselbe auf den Giesser
sich beziehende Inschrift und auf der anderen Seite dieses Chronogramm über
dem Bilde des Evangelisten Johannes:
VOTA FERAT MEDIA IN ÜOELOS E CvRCERE TERRAE
Die Glocke von 1.19 m Durchmesser, welche auch einerseits die auf den
Giesser bezügliche Schrift hat, trägt andererseits über den Reliefs der Köpfe des
Petrus und Paulus dieses Chronogramm:
MAGNAT Vos REClNlT CELERRANDE CREATOR HONORES.
Die Addition der auch Zahlzeichen bedeutenden, grösser geschriebenen Buch-
staben ergiebt in allen drei Hexametern, welche in Bezug auf die Versfüsse nicht
ganz tadellos sein dürften, das Jahr 1857.
Spören.
Pfarrkirchdorf mit drei Rittergütern, 2,5 km südlich von Zörbig gelegen, hat
eine im Dorfe und zwar östlich von einem Hügel gelegene Kirche. Dieser Hügel
ist vielleicht ein Rest der ehemaligen Erdumwallung des Dorfes, welche in den
Kirchenacten erwähnt wird. Dieselbe ist eine entwickelte romanische Anlage
 
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