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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0067
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Pouch.

59

Die Glocke mit 0,53 m Durchmesser hat oben ein Rococo-Ornament und
dasselbe Wappen, welches sich anf der genannten Glocke befindet, darunter. Das
Wappen hat folgende Schrift bei sich in dieser Anordnung.


I - M H - PASTOR

AO - 1772

Andererseits steht:

F - A BECKER GOSS MICH IN HALLE.

Pouch.

Pfarrkirchdorf mit den beiden Rittergütern Neu- und Alt-Pouch, im Besitze
der Grafen Solms, 4,0 km östlich von Bitterfeld am rechten Muldeufer gelegen, scheint
einer sehr alten Warte die Entstehung zu verdanken. Die Kirche, inmitten des Dorfes
liegend, ist eine entwickelte romanische Anlage, deren Schiff ungewöhnlich lang,
also wohl in späterer Zeit gegen Westen verlängert ist, was wohl nicht geschehen
wäre, wenn die Kirche einen Thurm gehabt hätte, der ihr denn auch jetzt noch
fehlt. Die Sacristei mit einem spitzbogigen Tonnengewölbe wird der Apsis nord-
östlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts angebaut worden sein. Die romanische
Fugenbehandlung bemerkt man noch an dem aus Feldsteinen hergestellten Theile
des Bauwerkes. Im Inneren hat sich ein Sacramentshäuschen mit krabben- und
kreuzblumenbesetzten Eselsrückenbogen, also ein der spätgothischen Zeit an-
gehöriges Werk, erhalten. Die Altarmensa hat auf den Ecken eingeritzte Kreuze
von dieser Form:

Das ziemlich grosse marmorne Sigillum des leeren Sepulcrums ist erhalten.
Der Altaraufsatz besteht in einem Schreine, welcher bei völlig geschlossenem
Zustande diese Gemälde darbietet:
 
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