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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0084
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76

Kreis Bitterfeld.

Diacon mit einem Buche, ein Heiliger in weltlicher Tracht und endlich eine im
17. Jahrhundert nachgemachte Christusfigur. Die älteren in das Ende des 15.
oder den Anfang des 16. Jahrhunderts gehörigen Figuren zeigen einen starken
Faltenwurf und einen ganz vorzüglich charaktervollen Gesichtsausdruck.
Die Glocke von 0,58 m Durchmesser hat oben drei Reifen, ist übrigens
jedoch ohne Schmuck und Schrift. Sie gehört sicher in das 15. Jahrhundert.
Die von 1,0 m Durchmesser hat oben diese Schrift:
GOTTES WORT BLEIWET EWIG ECKART KVCHER VON ERFRORT
GOS AUCH IN CONNERN AI - D - L - XXXXIII
Die Glocke von 0,75 m Durchmesser hat oben diese Schrift:
GOTT LASS DEINEN SEGEN AVF SCHIERAV RVHN!
An ihr steht einerseits:
Gegossen von Gebrüder Ulrich zu Apolda u. Laucha 1856
andererseits:
Zur Eintracht zu herzinnigem Vereine
Versammle sie die liebende Gemeine.

Schköna.
Kirchdorf, Filial von Crina, 7,5 km südöstlich von Gräfenhainchen gelegen
mit einem Rittergute, welches bis etwa zum 17. Jahrhundert im Besitze der
Familie Rabil, dann der von Solms und Neumann, jetzt im Besitze derer von
Bodenhausen ist. Die ehemalige wendische Doriänlage ist noch erkennbar. Die
im Norden des Dorfes liegende Kirche, wohl ein spätromanischer Bau, ist jetzt
thurmlos, doch sind die unteren Mauern des ehemaligen Thurmes noch vorhanden.
Der Ostschluss ist dreiseitig. Eine Kirchstube und die Sacristei sind im Norden
ausgebaut. In der Nordostwand des
Chores befindet sich . das Epitaphium
eines SIMON RABIL ZV SCHKeMf,
weicher inschriftlich 1564 dort begraben
worden ist. Die Arbeit ist gut. Aus
der Entstehungszeit der Kirche wird
auch der Taufstein stammen, dessen er-
halten gebliebenes Gefäss wir in Nr. 28
abgebildet haben. Statt eines Bogenfrieses
sind es hier Kreise mit einem kleinen
Ausschnitte nach unten, welche zum
Schmucke den oberen Rand umziehen.
Die Glocke von 0,59 m Durchmesser hat oben in drei Reihen diese Schrift:
ANNO 1670 HATT AUCH CASPAR FIEDERICH VON BARTH DER


Nr. 28,
 
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