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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0013
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Authausen.

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ist, nur die einfachste Ausbildung der Kunstfornren. 1830 ist im Westen noch
ein Anbau geschehen.
Unter den Kunstwerken ist das älteste der obere Theii des Taufsteines. Der-
selbe gehört der spätromanischen Zeit an und wird mit dem Kirchbau ent-
standen sein. Wir geben in Nr. 1 seine Abbildung, aus welcher man sieht, dass
das Gefässstück haibkugelförmig ist und
oben mit einem von einigen Gliedern
gebildeten Rande schliesst, unter wel-
chem ein Rundbogenfries umläuft. Die
gedrückten Bogen bilden fast Drei viertel-
kreise, eine Form, welche jener Zeit
und in dieser Gegend an den Tauf-
steinen mehrfach gefunden wird (z. B.
in Tiefensee im Delitzscher Kreise).
Fine messingene Taufschüssei zeigt
die eingravirte Darstellung Adams
und Fvas am verbotenen Ban tue. Die
Zeichnung ist sehr schlecht. Das Stück
gehört muthmasslich in das 17. Jahrhundert.
Die Glocke von 0,81 tn Durchmesser hat oben zwischen vier Schnüren diese
Minuskelschrift:

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(Darstellung eines Crucifixus mit Maria und Johannes)

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Die Fntstehungszeit wird die Mitte des 15. Jahrhunderts sein.
Die Glocke von 0,58 m Durchmesser hat oben auch vier Schnüre, aber keine
Inschrift; ihre Form ist länglich, demnach dürfte sie mit jener ersten Glocke zu
gleicher Zeit, also erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts, gegossen sein.

Beyersdorf.
Ffarrkirchdorf, 5,5 km südöstlich von Zörbig gelegen, zeigt eine wendische
Dorfanlage. Im Dorfe liegt die Kirche nördlich. Sie ist eine romanische Anlage
und in ziemlich rohem Bruchsteinmauerwerk ohne Eckquaderung ausgeführt. Der
Thurm hat oben je ein einfaches Fenster gegen Norden und Süden, und je zwei
einfache Fenster gegen Osten und Westen. Am Schiff sind die mit Backstein
ausgeführten kleinen Fenster der romanischen Zeit noch zu sehen. Auch Spuren
von alter Fugentechnik haben sich daselbst erhalten. Der Altarraum, welcher
schmäler ist als das Schiff, schliesst östlich gerade; er ist jedenfalls nicht durchweg
romanisch. Im Inneren ist ein spätgothischer Sacramcntsschrein in der Ostwand
ohne Interesse. Das Jeere Sepulcrum in der Altarmensa ist von ungewöhnlich
länglicher Form.
Die Glocke von 0,90 m Durchmesser trägt atn Ende einer Reihe Namen
folgende Worte:
Gegossen von Gebr. Ulrich in Laucha a/U. 1883.
 
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