DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0052
44
Kreis Bitterfeld.
und vielleicht für Jahrhunderte bezeugen werden, dass in dem Dorfe hier, fernab
von dem Strome des modernen Lebens, ein wahrer Poet gelebt hat:
1. ZVR HVELFE LEVT' ICH
ZVR EINTRACHT LAD' ICH
DER CHRISTEN CHOR
VM TODTE^KLAG' ICH
GEBETE TRAG' ICH
ZV GOTT EMPOR
2. ZVM TAGWERK WECK' ICH
AM ABEND WINK' ICH
ZV SANFTER RVH
3. DEN SAEVGL1NG GRVESS' ICH
DIE LIEBE FVEHR' ICH
DEM ALTAR ZV.
Das ist Musik lieblicher als aller GJockenklang.
Köckern.
Kirchdorf, Filial von Beyersdorf, 6,0 km südöstlich von Zörbig gelegen, hat
seine Kirche im Osten des Dorfes. Dieselbe ist in rohem Gemäuer von Porphyr-
bruchsteinen erbaut, hat dreiseitigen Ostschluss, welcher nach einer Tafel im
Inneren neben dem Altäre 1632 (16 Ellen lang) angebaut ist. Das Bauwerk ist
ursprünglich romanisch. Der Thurm zeigt einfache Rundbogenfenster, aber auch
kleine in Vierpassform. In dem „Paradiese" bemerkt man ein vermauertes ro-
manisches Fensterchen. In der Nordost- sowie in der Südostwand ist je ein
Sacram entsschrein.
Die Glocke von 0,92 m Durchmesser ist von länglicher Form, hat eine starke
Rippe und kleine Krone; nur über dem Kranze laufen einige schwache Glieder
um, übrigens findet sich kein Schmuck und keine Schrift. Der Guss dürfte somit
in den Anfang des 13. Jahrhunderts zu setzen sein.
Die Glocke von 0,95 m Durchmesser hat oben zwischen vier Schnüren und
verschiedenen Blattornamenten diese Minuskelschrift:
(üottoMior oioo (Ko mortMo fugo nocioo kv#
Die Jahreszahl soll 1482 oder 1185 sein. An der Glocke findet sich ziemlich
stark erhaben das Brustbild der Madonna mit dem Kinde, und an der gegenüber-
liegenden Seite ist Gottvater dargestelit mit der Rechten segnend, mit der Linken
die kreuzbekrönte Weltkugel haltend. Der Nimbus zeigt auf runder Scheibe ein
Kreuz.
Kreis Bitterfeld.
und vielleicht für Jahrhunderte bezeugen werden, dass in dem Dorfe hier, fernab
von dem Strome des modernen Lebens, ein wahrer Poet gelebt hat:
1. ZVR HVELFE LEVT' ICH
ZVR EINTRACHT LAD' ICH
DER CHRISTEN CHOR
VM TODTE^KLAG' ICH
GEBETE TRAG' ICH
ZV GOTT EMPOR
2. ZVM TAGWERK WECK' ICH
AM ABEND WINK' ICH
ZV SANFTER RVH
3. DEN SAEVGL1NG GRVESS' ICH
DIE LIEBE FVEHR' ICH
DEM ALTAR ZV.
Das ist Musik lieblicher als aller GJockenklang.
Köckern.
Kirchdorf, Filial von Beyersdorf, 6,0 km südöstlich von Zörbig gelegen, hat
seine Kirche im Osten des Dorfes. Dieselbe ist in rohem Gemäuer von Porphyr-
bruchsteinen erbaut, hat dreiseitigen Ostschluss, welcher nach einer Tafel im
Inneren neben dem Altäre 1632 (16 Ellen lang) angebaut ist. Das Bauwerk ist
ursprünglich romanisch. Der Thurm zeigt einfache Rundbogenfenster, aber auch
kleine in Vierpassform. In dem „Paradiese" bemerkt man ein vermauertes ro-
manisches Fensterchen. In der Nordost- sowie in der Südostwand ist je ein
Sacram entsschrein.
Die Glocke von 0,92 m Durchmesser ist von länglicher Form, hat eine starke
Rippe und kleine Krone; nur über dem Kranze laufen einige schwache Glieder
um, übrigens findet sich kein Schmuck und keine Schrift. Der Guss dürfte somit
in den Anfang des 13. Jahrhunderts zu setzen sein.
Die Glocke von 0,95 m Durchmesser hat oben zwischen vier Schnüren und
verschiedenen Blattornamenten diese Minuskelschrift:
(üottoMior oioo (Ko mortMo fugo nocioo kv#
Die Jahreszahl soll 1482 oder 1185 sein. An der Glocke findet sich ziemlich
stark erhaben das Brustbild der Madonna mit dem Kinde, und an der gegenüber-
liegenden Seite ist Gottvater dargestelit mit der Rechten segnend, mit der Linken
die kreuzbekrönte Weltkugel haltend. Der Nimbus zeigt auf runder Scheibe ein
Kreuz.