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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0039
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Göttnitz.

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Spitze durchdringenden Gliedern. Der Thurm ist von quadratischem Grundrisse
und in Backsteinen angebaut; er schiiesst mit einer viergiebeligen Spitze.
Die Glocke von 0,61 m Durchmesser hat zwischen vier Reifen diese Mi-
nuskelschrift:

(g) (Siegel oder Medaillon) (lüß + i)H! -i )!! + !) + A't) + ))l!f )
{ "mt'tt! + hmit

Die Glocke von 0,44 m Durchmesser hat oben folgende Schrift:
1612 AVS DEM FEVER FLOSS ICH GEORG LEBZE1TNER - IN -
LEIPZIG G - M - (= goss mich)
an der Glocke stehen einerseits in länglichem Felde folgende Siglen:
T L PH MM - M - SM
und in einer zweiten Reihe:
G - D - A - Z . S - E
andererseits findet sich dieses Zeichen ;


Göttnitz.
Kirchdorf, Fihal von Möst, 4,5 km westlich von Zörbig, hat seine Kirche in
der Mitte des Dorfes. Dieselbe ist eine spätromanische, thurmlose Anlage. 1883
ist jedoch ein Thurm in Fachwerk westlich aufgesetzt worden. Das Schilf öffnet
sich gegen den Altarraum, der etwas schmäler ist,
durch einen Rundbogen, dessen Kämpferprofil
Nr. 10 darstellt. Man erkennt, dass das Profil
der umgekehrten attischen Basis namentlich durch
die Schwächung des unteren Wulstes schon stark
verändert worden ist. In der Nordwand des Schiftes
liegt das Portal, dessen Tympanon von Halbkreis-
form jetzt ohne Zierrathe und überweisst ist. Es
wird von Consolen getragen, die das in Nr. 11
dargestellte Profil haben und die spätromanische
Zeit wohl erkennen lassen. In der Nordwand
des Schiffes nnd Altarraumes bemerkt man noch
die romanischen Fenster. Der Aitarraum ist durch
eineu dreiseitigen Schluss erweitert, wahrscheinlich
im 15. Jahrhundert. Das gothische Sacraments-
häuschen im Norden des Altarraumes ist ohne Be-
deutung. Die Altarplatte zeigt ein leeres Sepulcrum und auf den Ecken je ein W eihkreuz.
Der Taufstein, welchen unsere Zeichnung Nr. 12 darstellt, ist von achtseitiger
 
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