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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0054
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Kreis Bitterfeld.

umsponnen. Der Schaft, auf welchem dasselbe ruht, ist kurz und mit breiten
gewundenen Canneluren geziert. Derselbe verbindet sich durch mehrere Glieder
dem breiten, achtseitigen und schliesslich sich in das Quadrat übersetzenden Fusse
Ein messingenes Taufbecken hat in der Bodenmitte die Darstellung Adam's und
Eva's am verbotenen Baume in mittelalterlicher Auffassung. Hinter Eva rechts
sieht man die Thür des Paradieses. Die verzierte Minuskelumschrift zeigt fünfmal
den Stempel m )ut!)fr. Eine andere Umschrift in noch gothisirenden Lapidarbuch-
staben scheint also zu lauten:
Gi 1P SEA iP REKOR fP DE 1P N

Ein Sinn lässt sich ebensowenig hier wie an vielen anderen Schüsseln mit
ähnlicher Zierschrift erkennen. Schliesslich zieht sich noch ein Blätterkranz
um alles.
Die Glocke von 0,98 m Durchmesser hat einerseits eine Reihe von Namen,
andererseits das Reliefbrustbild Christi mit der Ueberschrift:
KOMMET ES IST ALLES BEREIT
und der Unterschritt:
VIYOS VOCO, MORTVOS PLANGO, FVLGVRA FRANGO.
Oben am Halse steht:
GEGOSSEN. V- LEOPOED EBERWEIN IN HALLE 1858.
Die Glocke von 0,82 m Durchmesser hat um den Hals diese Schrift:
GEGOSSEN- V- LEOPOLD EBERWEIN IN HALAE 1864
An ihr steht einerseits:
FIDES - SPES - CHARITAS . PAX
Darunter:
DVRCH GLAVBE HOFFNVNG LIEBE ZVM FRIEDEN.

Möst.
Pfarrkirchdorf, 6,5 km westlich von Zörbig gelegen, hat die Kirqhe östlich
im Dorfe. Der Thurm ist von einer in Ziegeln eingedeckten Haube und Laterne
überdacht. Das Thurmerdgeschoss bildet mit dem Schiffinnern einen Raum, jedoch
sind die Thurmmauern stärker als die des Schiffes. Nach Osten hat zu der
jetzigen Chorpartie, welche gerade schliesst, eine Verlängerung des Schiffes statt-
gefunden. Der ursprüngliche Eingang auf der Südseite ist noch in Benutzung.
Seine Ausbildung weist nicht gerade auf die Spätzeit des romanischen Stils. Wie
aus unserer Abbildung des Portales Nr. 15 zu ersehen ist, hat die Öffnung, mit
einem Rundbogen überspannt, die dem romanischen Stile eigenthümliche Schwere,
Wuchtigkeit der Verhältnisse. Die Kante der Gewände und des Bogens ist durch
 
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