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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0095
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Werderthau.

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schliesst. Westlich ist auch eiiie Leichenhalle angebaut. Ein zinnernes tietes
Taufbecken vom Jahre 1682 ist reich mit eingravirten Köpfen verziert.
Die Glocke von 0,75 m Durchmesser hat oben diese Schrift:
MICH GOSS A. G. IAVCK IN LEIPZIG IM IAHRE
Ausserdem stehen an der Glocke Namen. Die Glocke von 0,50 m Durch-
messer hat oben dieselbe Inschrift wie die genannte und an ihr stehen ebenfalls
Namen.

Werben.
Kirchdorf, Filial von Stumsdorf, 5,5 km westlich von Zörbig gelegen. Die
Kirche nördlich vom Dorfe ist ein 1877 erbautes, 1878 eingeweihtes Bau-
werk. Die alte Kirche lag auch nördlich im Dorfe, jedoch von der jetzigen
etwas nach Südwesten zu. Das Gebäude ist in Bruchsteinen von Porphyr und
zu den Kunstformen mit grauen Sandsteinen in romanisirenden Formen ausgeführt.
An dem Schilfe liegt östlich der Altarraum mit Apside, südlich ist die Sacristei,
nördlich die Taufkapelle angebaut. Auch an dem im Grundrisse quadratischen
Tlmrme, welcher mit achtseitigem Helme bedacht ist, sind seitliche Ausbauten für
Treppen. Das einzige alte Stück ist der spätgothische Taufstein in der Taufkapelle.
Sein halbkugelförmiges Gefäss wird oben von einem achtseitigen, aus einigen
Platten und einem Rundstabe bestehenden Rande umzogen und ist übrigens mit
Canneluren von ungleichmässiger Windung bedeckt. Dieses Gefäss, von welchem
ich nicht sicher bin, ob es nicht durch Umarbeitung eines ursprünglich romanischen
seine gegenwärtige Form im 15. Jahrhundert erhalten hat, steht auf einem acht-
seitigen Schafte, der unten eine quadratische Fussplatte hat und durch Eckschrägen
sich dieser verbindet.
Die Glocke von 0,81 m Durchmesser hat als Inschrift einerseits: Ps. 05,2, und
Gegossen von Gebr Ulrich in Laucha a/U. 1877
andererseits ündet sich ein sehr schlechtes Relief von pappenmässigem Aussehen,
welches die Taufe Christi durch Johannes darstellt.
Die Glocke von !,15m Durchmesser hat als Inschrift einerseits:
WERBEN 1877
und Namen; andererseits stehen ebenfalls Namen und:
Gegossen von Gebr. Ulrich in Laucha a/U. 1877.
Werderthau.
Kirchdorf, Filial von Gösseln, 8 km westlich von Zörbig gelegen. Eine
wendische Gruppirung der Häuser lässt sich noch erkennen. Die Kirche liegt
südöstlich im Dorfe. Ihr Thurm hat einen Backsteinaufbau und ist schmäler als
das Schilf, mit welchem er sich in seinem Erdgeschosse durch einen niedrigen
und jetzt vermauerten Rundbogen verbindet. Das Thurmgeschoss hat ein Kuppel-
gewölbe zur Überdeckung. Das Schilf schliesst östlich gerade. Ob die Anlage
in die gothische Zeit zurückgeht, lässt sich durch bestimmte Zeichen nicht
 
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