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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 17): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Bitterfeld — Halle a. d. S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.25511#0043
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Gossa.

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unter diesen Wörtern findet sich eine völlig' unleserliche Schrift
BARTOBOtiei + A - DO'- M° 000^ EXXD
Ob der Kirchenbau auch in dieses Jahr 1371 zu setzen ist, lässt sich nicht
entscheiden.
Die Glocke von 0,98 m Durchmesser hat oben vier matte Reifen mit herab,
hängendem spätgothischen Blattschmuck; zwischen den Reifen steht diese
Minuskelschrift:
Qnno &0!Htni 'P XXZ (muthmaasslich 1522) und das hallesche Stadtwappen
als das Zeichen eines halleschen Glockengiessers, der um diese Zsit lebte, wie ja
auch schon aus anderen Glocken der Gegend bekannt ist.

Gossa.
Kirchdorf, Filial von Burgkemnitz, 7,0 km südwestlich von Gräfenhainchen
gelegen, hat seine Kirche östlich im Dorfe. Der rechtwinklige Grundriss ist
vielleicht gegen Osten einmal verlängert worden. Mehrere schmale spitzbogige
Fenster haben sich erhalten und weisen auf eine Erbauung in nicht gerade spät-
gothischer Zeit hin. Der etwas schmälere Thurm ist mit dem Schiffe gleichzeitig.
Auf die nicht späte Gothik weist auch der Stil des Taufsteinstückes hin, welches
sich in der Ecke, die der Eingangsvorbau mit der
Südwand der Kirche bildet, findet. Wir geben in
Nr. 13 seine Abbildung, aus weicher die Ähnlich-
keit mit dem Taufsteine zu Göttnitz, den wir in
Nr. 12 abgebildet haben, ersichtlich ist. Beide Steine
gehören wohl in dieselbe Zeit, sind vielleicht beide
von dem nämlichen Steinmetzen gearbeitet worden
Über der Kanzel, die über dem Altäre angebracht
ist, finden sich folgende Figuren eines Schnitz-
altares: links ein h. Bischof mit Hirtenstab; er
erhebt die Rechte segnend; dann Maria mit dem
Kinde und dann die h. Margaretha mit dem
Kreuze und einem Drachen auf dem linken Arme. Bedeutend sind diese
Figuren nicht.
Die Glocke von 0,70 m Durchmesser hat oben zwischen vier Riemen diese
in den Mantellehm eingeritzte Majuskelschrift :


Nr. 13.


Ü 8 1" 'S Ü C[* ' (= vielleicht et saneti)

'OLOMH

Als Zierrath ist ein flachreließrter Crucifixus angebracht mit Maria und Johannes
zu den Seiten des Gekreuzigten und mit je einem Engel über deu Armen des
Kreuzquerbalkens sowie neben diesen mit je einem Punkte, wohl um Sonne und
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