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Haupt, Richard; Weysser, Friedrich
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Kreise Herzogtum Lauenburg — Ratzeburg, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.25183#0136
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Mölln, Rirche.

271). Die Brüderschaft Marien und St. Jürgen ist auf dem einem alten
Leuchter genannt (S. 125).

Aus Ziegeln gebaute Pseilerbasilika von 3 Doppelsochen mit schmalen
Nebenschiffen, großem quadratischem Chore und großer Apsis, Schiff hoch 14,
Nebenschiff 4, südliches 10 m. Der Turm, von unten auf erneuert, ist im
Untergeschoß nur durch nicht breite Oeffnungen mit den Seitenschiffen in Ver-
bindung. Das 2. nördliche Jochpaar ist durch die Jobskapelle verdrängt, das
südliche Seitenschiff durch ein spätgotisches. An die Stelle der Zwischenstützen
sind hier 2 große Rundbogenöffnungen getreten. Streben südlich nach innen ge-
zogen. Nördlich an den Chor stößt die im Chorwinkel liegende, der Kirche
gleichalterige, von einem Tonnengewölbe gedeckte (darnach ist der Grdr. zu be-
richtigen) Sakristei mit einem Kreisfenster nach Osten. Jn ihr ist das einzige
erhaltene alte Portal, rundbogig mit umlausendem Rundstabe im Rücksprunge;
der Rundstab hat gegliederte Sockel, und Klauenkapitelle.

Außenansicht der Kirche in Abb. 89 und 121, S. 133.

Der Ostgiebel des Chores hat Ecklisenen und steigenden, oben mit zwei
gleich hohen Rundbogen schließenden Rundbogensries, im Giebeldreieck eine sich
nach oben hin in einen kleineren Zweidrittelkreis ausbuchtende Kreisblende; die
Fußlinie des Giebeldreiecks schließt, zwischen den Lisenen, ein glasierter Rund-
bogenfries auf hübschen Konsolchen. Das Rechteck darunter (das durch die Apsis
unterbrochen wird) zeigt noch in den Winkeln die Anfänge des Frieses, der auch

die Apsis als Dachsims
einst umzogen hat; er
war unglasiert und be-
stund wol aus sich
kreuzenden Rundbogen.
Die Chorkanten sind
von der 8. Schicht an
60 Schichten (etwa 6 m)
hoch als Rundstäbchen
ausgebildet. EinDoppel-
bogenfries zwischen Li-
senen schmückt auch, mit
deutschem Bande und

AbL. 91. Fries auf der Südseite. Viertelstab über sich,

die Chorseiten; der

Viertelstab zieht auch über den Lisenen her und ist an den Enden stumpf ab-
geschnitten. Darüber noch 10 Schichten. Das nächste Schiffjoch hat (Abb. 91)
denselben Fries ohne das oberste Glied; es liegt 5 Schichten höher, das nächste
hat einen Fries von Rauten (Quadraten über Eck), darüber deutsches Band und
angeschmiegte Platte, der sich unvermittelt anschließt (s. die Abb. 91). Am
Turmanfange hört der Fries unordentlich und unvermittelt aus. Ohne Zweifel
besteht zwischen dem 2. und 3. Joche eine kleine zeitliche Verschiedenheit betreffs
 
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