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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 2): Herzogthum Sachsen-Meiningen: Kreis Hildburghausen ; Amtsgerichtsbezirke Hildburghausen, Eisfeld, Themar, Heldburg und Römhild — Jena, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.19411#0308
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9 Held bürg.

Gellershausen. Gompertshausen .

257

ein Januskopf, dazu gebrochene Bänder und andere Verzierungen des Regent-
schaftsstils.

[Kapelle des heil. Veit, südwestlich von Gellershausen, auf dem jetzt sogen.
Kappelhäck, 1528 vorhanden gewesen. — Brückner, S. 323. — Erauss, B. 400.]

Gompertshausen, westnordwestlich von Heldburg; 1119 Gumbertshusen, 1317
Gumprechtishusin und Humpertishusyn, 1424 Gumprechtshusen, Sitz eines Ritter-
geschlechts v. Gompertshausen (?), litt 1632 durch Brand. —Brückner, Landesk. IL,
S. 328 f. — Krauss, Heldburg, S. 463 f.: Gumpershaussen. — Voit, Meiningen, S. 255 f.

Kirche, einst der Maria, von den Einwohnern gestiftet, dann v. Heldrit zu
Lehn aufgetrageil, mit einem Vikar versehen, dann Tochterkirche von Westhausen,
seit 1561 Pfarrkirche, 1637—1644 vorübergehend vom Pfarrer von Westhausen

4,7 m breit. Nördlich davon die Sacristei. Das Langhaus 15 m lang, 10 m breit.
Die Kirche ist der weiter unten berührten Inschrift nach 1461 gebaut, 1603 reparirt
und erweitert, 1632 bis auf die Grundmauern abgebrannt, 1640 fast neu erbaut,
1808 wiederhergestellt. Der Chor hat von einer spätgothischen Bauthätigkeit an
der Ostseite ein mittelgrosses Spitzbogen-Fenster mit Kehlen. An der Südseite
des Langhauses befindet sich, wohl noch von dem Bau von 1461 herstammend, ein
schmal-spitzbogiges (innen rechteckiges) Fenster, sowie innen an den Ecken die
(verstümmelten) Köpfe als Consolen eines Kreuzgewölbes; dieses selbst, mit Rippen
vom Profil: KJ, ist wohl Erneuerung von 1603—1605 (s. u.) (wohl aber eher als
1640). Die Thür zur Sacristei ist rundbogig, an den Kanten abgeschrägt, wohl
aus dem 16. Jahrhundert, die Sacristei, mit Flachdecke und rechteckigen Fenstern
an der Nord- und Ost-Seite ist aus dem 18. Jahrhundert. Der Triumphbogen hat
sich aus gothischer Zeit spitzbogig mit rechtwinkliger Profilirung erhalten. Ebenso
im Langhaus an der Südseite nach Westen zu ein mittelgrosses Spitzbogen-Fenster
mit Kehlprofil. Das ebenfalls spitzbogige Fenster an der Südseite nach Osten ist
ebenso alt, doch nachträglich in der Einfassung glatt erneuert worden. Das ent-
sprechende Fenster an der Nordseite ist spitzbogig, in der Einfassung im senk-
rechten Stück ebenfalls glatt, doch im Bogen noch stückweise mit seinem gekehlten
Profil erhalten. Der Thurm steigt im alten Theil ziemlich hoch bis zu einem
gothischen Gesims auf. In den so gebildeten Obergeschossen zeigt er an der 0st-
und Süd-Seite je eine schmal-rechteckige Licht-Oeffnung, an der Nordseite ein
zugemauertes Spitzbogen-Fenster. Darüber befinden sich etwas grössere Spitzbogen-
Fenster mit Kanten-Abschrägung.

An der Westfront (Giebelseite) des Langhauses ist rechts von der Thür eine
Tafel mit der alten Bau-Inschrift eingelassen. Sie enthält das Wappen v. Heldrit
(mittlerer Längsbalken), in der Umrahmung die Inschrift: maria.anno — t»omt.
m°.cccc.tmt. Ip. iav — tft. &er. bcm> .an. gel^abin, sowie drei Wappen (Schild ge-
viertet; mit Querbalken, darin Schachbrett); darüber ein vortretendes Deckgesims.
— Im Uebrigen ist die Kirche aus späteren Zeiten.

Der Chor, der den Thurm trägt, ist 4,6 m lang,
 
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