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Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,2): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirke Salzungen und Wasungen — Jena, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.19309#0121

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GrRUMBAClI. CrRUNDHOF. GRAFEN- U. NlTZENOORF. Salzungen. 66

Gräfen- und Nitzendorf, 1330 unter den von den Frankensteinern ver-
äusserten Lebnsstücken erwähnt. Unter den wenigen Häusern des Dorfes befinden
sich zwei Fachwerkshäuser des 18. Jahrhunderts mit etwas, aber sehr wenig
Schnitzerei: Haus Nr. 6, mit zwei tauartig gewundenen Rundstäben an dem Balken
des ersten Obergeschosses. — Haus Nr. 4, mit der Jahreszahl Z750 am Sturz der
wagerecht getheilten Hausthür. Die einzigen Schmuckformen des Holzwerks sind
einige gehobelte Rundstäbe. Auch zwei weit heraustretende proßlirt gedrehte
Richtnägel sind an einem Balken erhalten.

Grumbach („Untere Grumbach"), Hof an der (Haimbach, nahe der Einmün-
dung in die Werra, an der Landstrasse nach Barchfeld, 7 km südöstlich von
Salzungen.
Das jetzige Rittergut ist aus dem Anwesen des ehemaligen hennebergischen
Thurm- und Schlagbaumwärters entstanden. 1441 haben WvAa und ZZtms U/Hü/er
von Graf Wilhelm zu Henneberg die „BAoVe trn als freies
Mannlehen empfangen mit der VerpÜichtung, dem Grafen und seiner Herrschaft,
Landen und Leuten nützlich zu sein und der Warte redlich zu warten und vorzu-
stehen. Dafür erhielten sie 20 Artäcker zur Bewirtschaftung, 10 vom Kloster
Herren- und 10 vom Kloster Frauenbreitungen, ausserdem ^ Gütlein daselbst und
die Molkenwiese. —- 1456 wird der Lehensbrief von Graf Wilhelm erneuert.
(Henneb. Urk. VII, 96; „Grimbach" wohi Lesefehler für Grunbach.)
Angesessen waren hierorts früher die nach dem Hof benannten Herren v. 6W2773-
bac/a (1137), später GcW/HW m Kebes&m/' (1340) und die v. CAH-Mcb (1352). Wahr-
scheinlich ist die Landwehr, zu deren Schutze die Warte angelegt war, erst von
Graf Wilhelm errichtet worden. Im Besitz des Rittergutes finden wir später die
Familie nach deren Aussterben die r. ZA Wer. 1853 wurde es von der
Regierung verkauft.
Litteratur: Brückner, Landesk. II, 8. 35. — Heim, Chronik II, 392. L. H.

Grundhof, Gutshof (Vorwerk) mit ausgedehntem Waldbezirk im „Gehmischen
Grund", einem einsamen Seitenthal der Werra, durch welches ehedem eine Ver-
kehrsstrasse von Salzungen nach Möhra (Eisenach) führte. Zu Anfang des 19. Jahr-
hunderts war der Salzunger Rathsmeister ZA UAr. JUHcA Besitzer des Hofes, später
die Familie (?ergA72ba?2er/ 1905 ging er in die Hände einer auswärtigen Gruben-
holzhandlung (AcW^ejTper M?2<Z in Hamm) über.
Zum Gutsbezirk gehört das sogenannte „Schlösschen" auf der Westkuppe des
Weinberges, eine jetzt vollständig bewaldete Stelle, der Sage nach ehedem eine
befestigte Frankensteinsche Warte, worauf Spuren eines Wallgrabens hinzudeuten
scheinen. — Das Steinkreuz am Eingang des Grundhofthaies ist auf der Tafel nach
S. 24 abgebildet.
Litteratur: Brückner, Landeskunden, 8.25. — Walch, Beschreibung, 8.237. L. H.
 
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