Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Voss, Georg [Hrsg.]; Lehfeldt, Paul [Bearb.]
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens (Band 1,2): Kreis Meiningen: Amtsgerichtsbezirke Salzungen und Wasungen — Jena, 1910

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.19309#0129

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
74

IMMELBORN. KALTENBORN. Jagdhaus KiSSEL.

Salzungen. 74

!mme!bom, Pfarrdorf mit 791 Einwohnern, im Werrathale, zum alten Amt
Salzungen gehörig.
Der Name (AfeweAx&rxmxx und ähnlich 1351 ff.) eigentlich ,,Hx/xnL'erPrrMX'Mxgxx'';
über diesem Quellbrunnen am Kirchberg war nämlich eine Kapelle zu Ehren der
heiligen Amalie errichtet; diese Kapelle wurde später in eine Kirche umgewandelt,
zu deren Sprengel auch Ettmarshausen und mehrere jetzt wüste liegende Orte am
Pless gehörten. Daran erinnert noch heute der sogenannte Kirchweg.
Im Mittelalter war Immelborn ein Filial des Klosters Frauenbreitungen.
Während des dreissigjährigen Krieges, in dem von 53 Hofstätten 30 gänzlich ver-
wüstet wurden, war die Pfarrei fast ein Jahrzehnt verwaist. Das Pfarrhaus wurde
1790 theilweise neu hergestellt.
Nach dem Orte benannte sich im Mittelalter ein adliges Geschlecht, von welchem
um die Mitte des 14. Jahrhunderts besonders ZUxxrnd IPeweAxbrxMxxx in Urkunden
hervortritt. Drei hennebergische Lehngüter (das das FbyW- und
FoArxy.s'p'W und das Abxnxx/exxx/l^cAexx) zinsten dem Kloster Frauenbreitungen; ausser-
dem hatten hier Lehnschaften die v. zu Salzungen, die v. OrtxAxcA (wegen
der Hunnwaldung), die v. zu Wildprechtroda (wegen des Salzwerks) und die
Pfarrer zu Salzungen und zu Frauenbreitungen.
Litteratur: Brückner, Landesk. II, S. 30. — Brückner, Pfarrbuch, 8. 640. — Heim,
Chronik 11, S. 262. — Saizunger Amtsbeschreibung. L. H.
Plan des Dorfes siehe S. 75.
Kirche siehe den Nachtrag am Schluss des Amtsgerichtsbezirks Salzungen,
S. 126.

Kattenhorn, Dorf mit 244 Einwohnern, am Fuss der Hunnkuppe, 3 km südlich
von Salzungen, nach Langenfeld gepfarrt und geschult. Der Ort wurde im dreissig-
jährigen Kriege fast gänzlich verwüstet.
Dazu gehören die beiden Sorghöfe, Obersorghof undUntersorghof
(1549 Brückner, Pfarrb., 8. 55l), mit insgesammt 33 Einwohnern.
Einst den Saizunger Burgmannen v. GroBmA; und Hhxm zinspdichtig, wurden sie
später an Bauern gegen Erbzinsen überlassen. Im dreissigjährigen Krieg wurden
beide Höfe, wie Kaltenborn selbst, zerstört, doch 1661 wieder aufgebaut.
Litteratur: Brückner, Landeskunde II, 8. 28. — Heim, Chronik II, 8. 266. L. H.

Jagdhaus Kisset. ^ unterhalb des Hochrückens des Hohen Kissels,
2Qg km östlich von Waldlisch, birgt sich in tiefem Waldfrieden das Jagdhaus
Kissel (546 m), früher Sommersitz des regierenden Herzogs. Der Name des
Berges Kissel findet bereits im Frankensteiner Kaufbrief von 1330 als ,,Ab/3(e)-
/Oxp" Erwähnung. Das in den Jahren 1868—1869 aufgeführte Hauptgebäude ist
ein mit Hirschköpfen, geschnitzten Giebeln und Baikonen gezierter, dunkelfarbiger
 
Annotationen