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Altenahr.
Heiligenhäuschen, an die Felswand des Schulbergs
gelehnt, 1552, (j. in den Arcadenzwickein), Renaissance, 1858 stark
restaurirt. Drei Nischen; in der mittelsten, rundbogigen,
eine Grablegung Christi in kleinen Figuren; am Sarkophag
Blendarcaden, daran die knieenden Figuren der Stifter und
ihre Wappen, mit den halbverlöschten Namen ^org ...
artcf und murin . .. no $tnnet%. Die Seitenfiguren sind fast
ganz neu.
Ahrburg, Ruine. Die Burg, 1167 erwähnt, wohl
kurz vorher von Theoderich von Are gebaut, von seinem
Sohn Otto (Schwiegersohn und Erben der Grafen von
Hochstaden) bewohnt, 1347 vom Erzbischof von Köln,
nach 1421 vom Ritter von Vlatten (Pfandherrn) verstärkt;
von Kölnischer Mannschaft besetzt, vergeblich von Erz-
bischof Ruprecht, ebenso im Truchsess'schen und 30jäh-
rigen Kriege belagert, 1583 durch Blitzschlag (in den
Pulverthurm) beschädigt, 1690 von den Franzosen erobert,
später von Marodeurs besetzt, deshalb 1714 von den Bür-
gern Altenahrs zerstört; die Ruine kam in Privathände.
Die Burg liegt oberhalb der Stadt auf einem Plateau,
welches auf seiner Ost- und Südseite hoch über der Ahr
aufsteigt. Die Ringmauer (innere Mauer) beschreibt ein unge-
fähres Viereck. Die Nordostecke tritt etwas heraus, nach
Norden in einem rechteckigen Vorsprung, nach Osten in
einem Bogen. Hier, auf dem höchsten Punkt, erhob sich
ein viereckiger Thurm, jetzt durch Aufschüttung und
modernen Aufsteig zu einer Plattform als Aussichtspunkt
eingerichtet. Auf der Nordwestecke etwas nach Westen
vortretend, ist das Haupteingangsthor, mit theilweise
erhaltenem Tonnengewölbe, doch (wie auch die übrigen
Baureste) zwischen Trümmern liegend und überwachsen. —
Der Burg weg lief im Innern längs der Nordmauer von
Westen nach Osten, aussen ebenfalls auf der Nordseite,
von Osten her ansteigend, doch an der Nordseite des
Eingangsthores noch so tief unter demselben, dass er dies
erst mit einer grösseren Schleife auf der Ostseite erreichte.
Diese eigenthümliche Anordnung wurde gewählt, um das
Eingangsthor auf der Nordseite durch eine mächtige Strebe-
mauer zu schützen, da gegenüber ein höherer Berg liegt.
Der äussere Burgweg wurde später verändert, der alte zu
einer Reitbahn verbreitert. Innerhalb der Ringmauer ist
die Hauptburg. Unter ihren besser erhaltenen Trümmern
ist die Kapelle, nahe der östlichen Ringmauer, ein von
Westen nach Osten gestrecktes Rechteck, dreischiftfg, mit
zwei Paaren von Säulen (das östliche noch in seinen Basen
Altenahr.
Heiligenhäuschen, an die Felswand des Schulbergs
gelehnt, 1552, (j. in den Arcadenzwickein), Renaissance, 1858 stark
restaurirt. Drei Nischen; in der mittelsten, rundbogigen,
eine Grablegung Christi in kleinen Figuren; am Sarkophag
Blendarcaden, daran die knieenden Figuren der Stifter und
ihre Wappen, mit den halbverlöschten Namen ^org ...
artcf und murin . .. no $tnnet%. Die Seitenfiguren sind fast
ganz neu.
Ahrburg, Ruine. Die Burg, 1167 erwähnt, wohl
kurz vorher von Theoderich von Are gebaut, von seinem
Sohn Otto (Schwiegersohn und Erben der Grafen von
Hochstaden) bewohnt, 1347 vom Erzbischof von Köln,
nach 1421 vom Ritter von Vlatten (Pfandherrn) verstärkt;
von Kölnischer Mannschaft besetzt, vergeblich von Erz-
bischof Ruprecht, ebenso im Truchsess'schen und 30jäh-
rigen Kriege belagert, 1583 durch Blitzschlag (in den
Pulverthurm) beschädigt, 1690 von den Franzosen erobert,
später von Marodeurs besetzt, deshalb 1714 von den Bür-
gern Altenahrs zerstört; die Ruine kam in Privathände.
Die Burg liegt oberhalb der Stadt auf einem Plateau,
welches auf seiner Ost- und Südseite hoch über der Ahr
aufsteigt. Die Ringmauer (innere Mauer) beschreibt ein unge-
fähres Viereck. Die Nordostecke tritt etwas heraus, nach
Norden in einem rechteckigen Vorsprung, nach Osten in
einem Bogen. Hier, auf dem höchsten Punkt, erhob sich
ein viereckiger Thurm, jetzt durch Aufschüttung und
modernen Aufsteig zu einer Plattform als Aussichtspunkt
eingerichtet. Auf der Nordwestecke etwas nach Westen
vortretend, ist das Haupteingangsthor, mit theilweise
erhaltenem Tonnengewölbe, doch (wie auch die übrigen
Baureste) zwischen Trümmern liegend und überwachsen. —
Der Burg weg lief im Innern längs der Nordmauer von
Westen nach Osten, aussen ebenfalls auf der Nordseite,
von Osten her ansteigend, doch an der Nordseite des
Eingangsthores noch so tief unter demselben, dass er dies
erst mit einer grösseren Schleife auf der Ostseite erreichte.
Diese eigenthümliche Anordnung wurde gewählt, um das
Eingangsthor auf der Nordseite durch eine mächtige Strebe-
mauer zu schützen, da gegenüber ein höherer Berg liegt.
Der äussere Burgweg wurde später verändert, der alte zu
einer Reitbahn verbreitert. Innerhalb der Ringmauer ist
die Hauptburg. Unter ihren besser erhaltenen Trümmern
ist die Kapelle, nahe der östlichen Ringmauer, ein von
Westen nach Osten gestrecktes Rechteck, dreischiftfg, mit
zwei Paaren von Säulen (das östliche noch in seinen Basen