Bischofstein.
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Die Burganlage erstreckt sich parallel der Mosel von
Südwest nach Nordost, lang und schmal, in drei Haupt-
absätzen. Auf dem nordöstlichen höchsten behndet sich
der Bergfried, rund, 25—30 m hoch, in der Mitte von
einem weissen Kalkanstrich umgeben, welcher Stoff zu
allerlei Sagen gegeben hat. An der Südecke liegt die
Kapelle. Sie ist spätgothisch; ein Rechteck, einst mit
zwei Kreuzgewölben auf Diensten. Die Dienste, durch
Kehlen getrennte Bündel von gleicher Anzahl mit den
Schildbögen und Rippen sind erhalten, ebenso die Schild-
bögen, die Quer- und Diagonalrippen bis zur Schildbogen-
höhe. Sämmtliche Dienste und Rippen haben Birnprohle.
Die Fenster mit rein gothischem Masswerk sind zum Theil
erhalten. Die Gliederungen sind von Sandstein. — An
diese Kapelle stiess nördlich der Pallas, dessen Reste zu
Wirthschaftsgebäuden benutzt sind, mit einem kleineren
viereckigen Thurm an der Ostseite. — Die Ringmauer,
welche sich um das Ganze zieht, ist ziemlich unregelmässig,
nach der Mosel zu mit zwei vorgebauten Terrassen, meistens
in geringer Höhe, stehen geblieben, und theilweise mit
modernen Zinnenreihen restaurirt, nur am Nordende eine
Strecke um den Bergfried herum ziemlich hoch erhalten.
Barsch, Eifel 3, 1. 2, 124. — Barsch, Moselstrom 480 f. — Burhart, Reichen-
berg. — Eltester, 100 Rh. Burgen, Nr. 10 (Manuscr. im Cobl. Prov.-Arch.). — Klein,
Moselthal 123. 156 f. — Rutsch, Mosel etc. 1879, 57. — Storck, Darst. a. d. pr. Rh.
u. MoselL. 2, 324.
Kapelle, auf halber Höhe des Berges, romanischer
Anlage mit spätgothischen Bautheilen, wohl die 1228 (Eitester
u. Görz, M. Rh. Urk. 3), dann als Pfarrkirche 1456 und 1494
(Görz, M. Rh. Reg. 205. 291), erwähnte; im Verfall begritfen, zum
Wohnhaus der Frau Garnfeld gehörig. Sie ist klein;
das Langhaus einschiffig; der schmalere Chor quadratisch;
nördlich von ihm die ehemalige Sacristei. — Der Chor
hat ein Kreuzgewölbe von hohlprofiHrten Rippen auf Con-
solen, die in Rosetten und kleinen Köpfen enden. Dies
Gewölbe ist im 15. Jahrhundert (wohl an Stelle der alten
Holzdecken) eingespannt; die Chormauern sind aus dem
12—43. Jahrhundert und zeigen noch an ihren Aussen-
flächen Ecklisenen und Rundbogenfriese. Auf der Ostseite
ist der Fries theilweise zerstört, da ein Kleeblattbogen-
fenster durchgebrochen wurde (das jetzt innen wieder zu-
geblendet). — Die Sacristei hat ein spitzbogiges Tonnen-
gewölbe. Der Chorbogen, ursprünglich wohl rundbogig,
später spitzbogig ausgehauen, ist dann wieder durch einen
Rundbogen unterfangen. Kämpferreste sind an der Pfeiler-
vorlage desselben. — Das Langhaus stammt ebenfalls aus
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Die Burganlage erstreckt sich parallel der Mosel von
Südwest nach Nordost, lang und schmal, in drei Haupt-
absätzen. Auf dem nordöstlichen höchsten behndet sich
der Bergfried, rund, 25—30 m hoch, in der Mitte von
einem weissen Kalkanstrich umgeben, welcher Stoff zu
allerlei Sagen gegeben hat. An der Südecke liegt die
Kapelle. Sie ist spätgothisch; ein Rechteck, einst mit
zwei Kreuzgewölben auf Diensten. Die Dienste, durch
Kehlen getrennte Bündel von gleicher Anzahl mit den
Schildbögen und Rippen sind erhalten, ebenso die Schild-
bögen, die Quer- und Diagonalrippen bis zur Schildbogen-
höhe. Sämmtliche Dienste und Rippen haben Birnprohle.
Die Fenster mit rein gothischem Masswerk sind zum Theil
erhalten. Die Gliederungen sind von Sandstein. — An
diese Kapelle stiess nördlich der Pallas, dessen Reste zu
Wirthschaftsgebäuden benutzt sind, mit einem kleineren
viereckigen Thurm an der Ostseite. — Die Ringmauer,
welche sich um das Ganze zieht, ist ziemlich unregelmässig,
nach der Mosel zu mit zwei vorgebauten Terrassen, meistens
in geringer Höhe, stehen geblieben, und theilweise mit
modernen Zinnenreihen restaurirt, nur am Nordende eine
Strecke um den Bergfried herum ziemlich hoch erhalten.
Barsch, Eifel 3, 1. 2, 124. — Barsch, Moselstrom 480 f. — Burhart, Reichen-
berg. — Eltester, 100 Rh. Burgen, Nr. 10 (Manuscr. im Cobl. Prov.-Arch.). — Klein,
Moselthal 123. 156 f. — Rutsch, Mosel etc. 1879, 57. — Storck, Darst. a. d. pr. Rh.
u. MoselL. 2, 324.
Kapelle, auf halber Höhe des Berges, romanischer
Anlage mit spätgothischen Bautheilen, wohl die 1228 (Eitester
u. Görz, M. Rh. Urk. 3), dann als Pfarrkirche 1456 und 1494
(Görz, M. Rh. Reg. 205. 291), erwähnte; im Verfall begritfen, zum
Wohnhaus der Frau Garnfeld gehörig. Sie ist klein;
das Langhaus einschiffig; der schmalere Chor quadratisch;
nördlich von ihm die ehemalige Sacristei. — Der Chor
hat ein Kreuzgewölbe von hohlprofiHrten Rippen auf Con-
solen, die in Rosetten und kleinen Köpfen enden. Dies
Gewölbe ist im 15. Jahrhundert (wohl an Stelle der alten
Holzdecken) eingespannt; die Chormauern sind aus dem
12—43. Jahrhundert und zeigen noch an ihren Aussen-
flächen Ecklisenen und Rundbogenfriese. Auf der Ostseite
ist der Fries theilweise zerstört, da ein Kleeblattbogen-
fenster durchgebrochen wurde (das jetzt innen wieder zu-
geblendet). — Die Sacristei hat ein spitzbogiges Tonnen-
gewölbe. Der Chorbogen, ursprünglich wohl rundbogig,
später spitzbogig ausgehauen, ist dann wieder durch einen
Rundbogen unterfangen. Kämpferreste sind an der Pfeiler-
vorlage desselben. — Das Langhaus stammt ebenfalls aus
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