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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0519
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Leubsdorf.

503

Von dem spätromanischen Bau ist der Chor erhalten, nur
im Gewölbe einigermassen verändert.
Der Chor besteht aus dem in fünf Seiten des Acht-
ecks gebildeten Schlussjoch und dem rechteckigen Lang-
joch. Doch ist autfallenderweise das Langjoch auf der
Südseite so breit wie das Langhaus, also breiter wie das
Schlussjoch (von Anfang an?), auf der Nordseite diesem
gleich breit. Ebenso auffallend ist, dass über beide Joche
ein gemeinschaftliches achtkappiges Kreuzgewölbe gespannt
ist; und doch scheinen die Rippen mit ihren leise geschärften
RippenproRlen die ursprünglichen zu sein, wenigstens die
fünf Rippen der Ostseite. Die Westseite ist jedenfalls
entstellt, denn die beiden hierhin laufenden Rippen haben
keine Unterstützung; die fünf andern ruhen auf regulären
Diensten. Ein durchlaufendes, zum Theil zerstörtes Gesims
umkröpfte die Dienste als Schaftringe und trug neben den
Diensten eingelegte Rundstäbe, die durch schwach spitzbogige
Schildbögen verbunden waren. — Den inneren Diensten
entsprechen aussen Ecklisenen, welche in halber Höhe ein
schaftringähnliches Zwischengesims haben. Die Rund-
bogenfenster sitzen erst oberhalb des Gesimses, aber ziem-
lich hoch. Wie die Lisenen oben verbunden waren, ist
nicht mehr ersichtlich, das Krönungsgesims, das sich um
die jetzt in gleicher Höhe endenden Lisenen herumkröpft,
ist nachmittelalterlich. — Die Sacristei hat ein Kreuz-
gewölbe, das Langhaus jetzt eine Rache Holzdecke.
Das Aeussere wirkt hässlich durch das der Breite
wegen sehr hohe, gegen den Chor im Walm herabfallende
Langhausdach.
Fenster im Chor rundbogig erhalten; die im Langhaus,
sowie die Thürötfnungen barbarisirt.
Der glatte Thurm hat in seinem obersten Geschoss
(das die Firstlinie des Langhauses jetzt kaum überragt)
gepaarte Rundbogenfenster auf einfachen Mittelsäulen (ohne
umrahmende Blende) und darüber den durch Knicke in
das Achteck übergeführten Hehn.
Gruppe neben dem Altar, aus dem 16. Jahrhundert;
der Gekreuzigte zwischen Maria und Johannes (ehern,
am Chorbogen), der fränkischen Schule verwandt. Holz.
Monstranz, aus dem 17. Jahrhundert, noch gothisch
gegliedert, mit Fialen etc., aber barocken Verzierungen.
Thürmchenaufsatz neu. Messing, vergoldet.
Weihwasserkessel, aus dem 16. Jahrhundert.
Bronze.
 
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