DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:Kozak, Anna; Muzeum Narodowe w Warszawie [Contr.]; Bräuer, Albrecht [Ill.]: Gemälde und Zeichnungen Albrecht Bräuers im Nationalmuseum Warschau und Nationalmuseum Wrocław
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.18903#0036
14a. Albrecht Brśiuer, Reiter, Zeichnung zum Karton Lasset die Kindlein zu mir komm.cn, urn
1878 (?), Wrocław, Muzeum Narodowe (Photo Muzeum Narodowe, Wrocław)
Nach der Ruckkehr Brauers nach Breslau erlahmten seine schopferischen Krafte. Abgeschnit-
len von den Mustern der groBen Kunst, sowohl von den Gemalden alter Meister in den Galerien
Dresdens oder Frankfurts a.M. ais auch vom Schaffen zeitgenossischer Kiinstler, erlebte er
deutlich eine Krise, ahnlich wie viele seiner talentierten Kollegen, die nach dem Studium heim-
kehrten. Auf diese Erscheinung machte E. Scheyer41 aufmerksam, der sie auf die ókonomische
Riickstandigkeit der Provinz, die der Herausbildung eines Mazenatentum nicht forderlich war,
und die dort herrschende kulturelle Stagnation zuriickfuhrte. Die Kunstschule entstand in
Breslau erst gegen Ende des 18. Jh. (1791) und das Provinzialmuseum 1880. Kein Wunder,
da(3 die begabtesten schlesichen Kiinstler in anderen Kulturzentren Deutschlands — Berlin^
Miinchen und Dusseldorf — ihr Gliick suchten.
Ais Ausdruck nachlassender Invention Brauers werden in den ihm gewidmeten Arbeiten drei
Gemalde vom Anfang der sechziger Jahre betrachtet, die fur die Kirchen in Strehlen, Tscham-
mendorf(?) und Fursten-Ellguth gemalt wurden. Eines davon, die mir nur von Abbildungen
bekannte Himmelfahrt Christi (1861, Abb. 5), berechtigt das kritische Urteil, das Konrad Miiller-
-Kaboth42 iiber dieses Gemalde abgegeben hat. Die Uberwaltigung durch Tiziansche Muster,
die ihm aufgefallen war, zeitigte tatsachlich kiimmerliche kiinstlerische Resultatc in diesem
Bild, das fast wie eine Kopie anmutet. Trotzdem stellt es fur einen heutien Kunsthistori-
41. E. Scheyer, Schlesische Malerei..., op. cii., pass.
42. K. Muller-Kaboth, op. cit.
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1878 (?), Wrocław, Muzeum Narodowe (Photo Muzeum Narodowe, Wrocław)
Nach der Ruckkehr Brauers nach Breslau erlahmten seine schopferischen Krafte. Abgeschnit-
len von den Mustern der groBen Kunst, sowohl von den Gemalden alter Meister in den Galerien
Dresdens oder Frankfurts a.M. ais auch vom Schaffen zeitgenossischer Kiinstler, erlebte er
deutlich eine Krise, ahnlich wie viele seiner talentierten Kollegen, die nach dem Studium heim-
kehrten. Auf diese Erscheinung machte E. Scheyer41 aufmerksam, der sie auf die ókonomische
Riickstandigkeit der Provinz, die der Herausbildung eines Mazenatentum nicht forderlich war,
und die dort herrschende kulturelle Stagnation zuriickfuhrte. Die Kunstschule entstand in
Breslau erst gegen Ende des 18. Jh. (1791) und das Provinzialmuseum 1880. Kein Wunder,
da(3 die begabtesten schlesichen Kiinstler in anderen Kulturzentren Deutschlands — Berlin^
Miinchen und Dusseldorf — ihr Gliick suchten.
Ais Ausdruck nachlassender Invention Brauers werden in den ihm gewidmeten Arbeiten drei
Gemalde vom Anfang der sechziger Jahre betrachtet, die fur die Kirchen in Strehlen, Tscham-
mendorf(?) und Fursten-Ellguth gemalt wurden. Eines davon, die mir nur von Abbildungen
bekannte Himmelfahrt Christi (1861, Abb. 5), berechtigt das kritische Urteil, das Konrad Miiller-
-Kaboth42 iiber dieses Gemalde abgegeben hat. Die Uberwaltigung durch Tiziansche Muster,
die ihm aufgefallen war, zeitigte tatsachlich kiimmerliche kiinstlerische Resultatc in diesem
Bild, das fast wie eine Kopie anmutet. Trotzdem stellt es fur einen heutien Kunsthistori-
41. E. Scheyer, Schlesische Malerei..., op. cii., pass.
42. K. Muller-Kaboth, op. cit.
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