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erwähnt. Dieses höchst interessante Gewand befand sich bis zum
Ausbruch der grossen französischen Revolution mit den übrigen
Kaisermänteln Heinrichs des Heiligen im Domschatz zu Bamberg
und wurde zu Anfang dieses Jahrhunderts mit andern Kostbar-
keiten nach München in Sicherheit gebracht. Bei der vor we-
nigen Jahren erfolgten Rückerstattung der kaiserlichen Ornate an
den Bamberger Domschatz, blieb, wie es scheint, irrthümlicher
Weise unsere bnpgrhhs in München zurück, wo sie heut
noch im königlichen Maximilian-Museum aufbewahrt wird. Da
heute Tuniken, aus dem XI. Jahrhundert herrührend, zur grossen
Seltenheit geworden sind, da ferner jene Tuniken, wie sie an ihrem
Krönungstage Könige und Kaiser trugen, so ziemlich mit den ent-
sprechenden Ornaten hinsichtlich des Schnittes und der Form übercin-
stimmen, wie sie auch bei den Subdiaconen im XI. u. XII. Jahrhun-
dert in Gebrauch waren, so sei hier im Allgemeinen bemerkt, dass,
wenn auch unsere nicht mehl' in ihrem ursprüng-
lichen Schnitt sich vorfindet, dieselbe doch noch in ihrer heutigen
modiücirtcn Form einen ziemlich sichern Schluss ziehen lässt, wie
das der Subdiaconen im XI. und XII. Jahrhundert in Rück-
sicht auf Schnitt und Yerzierungsweise beschaffen war. Aehnlich
wie an der ümAa üupgyüed's 0, heute noch aufbewahrt unter den
deutschen Reichskleinodien im kaiserlichen Schatze zu Wien, reichte
auch der Leibrock Kaiser Heinrich's des Heiligen mit seinem in
Perlstickereien reich verzierten unteren Rande bis ziemlich weit
über die Kniee herab; die Aermel, die auch an der untern Oeff-
nung mit kostbaren Stickereien verbrämt waren, sind unten ziemlich
enge und schliessen sich der Hand an. Auch das zierlich gestickte
Pectoralstück, das an den älteren ümicYG.g niemals fehlte, nimmt
man an dem in Rede stehenden Leibrock wahr. Mit Bezug auf' die
weitere Form und Ausstattung dieses seltenen Ornates verweisen
wir auf das bereits Angeführte auf Seite 171 und 172 im I. Bande.
Auf Taf. XXXYII sind unter Fig. 1 und 2 im verkleinerten Maass-
stabe jene naturhistorisch figurirten Seidengewebe bildlich wieder-
gegeben, aus welchen in weisser Farbe die Bamberger rnipgra-
i) Die Abbildung und Beschreibung dieser tunica imperialis auf Taf. III
und Seite 18 bis 20 unseres Werkes »die Kleinodien des h. römischen
Reiches deutscher Nation. Wien, Hof- und Staatsdruckerei 1864.«
s) Wir haben irrthümlich auf Seite 172 deu in Rede stehenden Ornat
als kaiserliche Albe bezeichnet, uns später aber zu überzeugen Gelegen-
heit gehabt, dass derselbe als eine tunicella stricta aulzufassen sei.
erwähnt. Dieses höchst interessante Gewand befand sich bis zum
Ausbruch der grossen französischen Revolution mit den übrigen
Kaisermänteln Heinrichs des Heiligen im Domschatz zu Bamberg
und wurde zu Anfang dieses Jahrhunderts mit andern Kostbar-
keiten nach München in Sicherheit gebracht. Bei der vor we-
nigen Jahren erfolgten Rückerstattung der kaiserlichen Ornate an
den Bamberger Domschatz, blieb, wie es scheint, irrthümlicher
Weise unsere bnpgrhhs in München zurück, wo sie heut
noch im königlichen Maximilian-Museum aufbewahrt wird. Da
heute Tuniken, aus dem XI. Jahrhundert herrührend, zur grossen
Seltenheit geworden sind, da ferner jene Tuniken, wie sie an ihrem
Krönungstage Könige und Kaiser trugen, so ziemlich mit den ent-
sprechenden Ornaten hinsichtlich des Schnittes und der Form übercin-
stimmen, wie sie auch bei den Subdiaconen im XI. u. XII. Jahrhun-
dert in Gebrauch waren, so sei hier im Allgemeinen bemerkt, dass,
wenn auch unsere nicht mehl' in ihrem ursprüng-
lichen Schnitt sich vorfindet, dieselbe doch noch in ihrer heutigen
modiücirtcn Form einen ziemlich sichern Schluss ziehen lässt, wie
das der Subdiaconen im XI. und XII. Jahrhundert in Rück-
sicht auf Schnitt und Yerzierungsweise beschaffen war. Aehnlich
wie an der ümAa üupgyüed's 0, heute noch aufbewahrt unter den
deutschen Reichskleinodien im kaiserlichen Schatze zu Wien, reichte
auch der Leibrock Kaiser Heinrich's des Heiligen mit seinem in
Perlstickereien reich verzierten unteren Rande bis ziemlich weit
über die Kniee herab; die Aermel, die auch an der untern Oeff-
nung mit kostbaren Stickereien verbrämt waren, sind unten ziemlich
enge und schliessen sich der Hand an. Auch das zierlich gestickte
Pectoralstück, das an den älteren ümicYG.g niemals fehlte, nimmt
man an dem in Rede stehenden Leibrock wahr. Mit Bezug auf' die
weitere Form und Ausstattung dieses seltenen Ornates verweisen
wir auf das bereits Angeführte auf Seite 171 und 172 im I. Bande.
Auf Taf. XXXYII sind unter Fig. 1 und 2 im verkleinerten Maass-
stabe jene naturhistorisch figurirten Seidengewebe bildlich wieder-
gegeben, aus welchen in weisser Farbe die Bamberger rnipgra-
i) Die Abbildung und Beschreibung dieser tunica imperialis auf Taf. III
und Seite 18 bis 20 unseres Werkes »die Kleinodien des h. römischen
Reiches deutscher Nation. Wien, Hof- und Staatsdruckerei 1864.«
s) Wir haben irrthümlich auf Seite 172 deu in Rede stehenden Ornat
als kaiserliche Albe bezeichnet, uns später aber zu überzeugen Gelegen-
heit gehabt, dass derselbe als eine tunicella stricta aulzufassen sei.