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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0185

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178

SUESKINT der JUDE von TRIMPERG.

Der ist vor houbt schandcn vri
Wol im des Hb der latvverien büchse si
Sin reines lop sin hoher nam
"Wirt bloeten und fruhten
Wenne ich gedenke was ich was ald was ich bin
Aid was ich werden muos
So ist alle min freeide dahin
Und wie die tag mis lebendes Iouffen Von mir swinde
Und ist das nicht ein iamer süfzen berude not
Das ich von tag ze tage muos fturchten den tot
Wie er mich bringe in der unreinen wiurmen gcGnde
"Wie solt ich dabt vro gesin
So ich das als betrachte
So han ich andern herzen min Michel grosser achte
Wie das min sei dort kumber dol
Mit siunden was mir 6 so vvol
Almcchtig herre du bist aller gnaden vol
Hilf mir das min sei doert von dir genade vindc
Gedenke nieman kan erwern
Den torn noch den wisen
Darumbe sint gedenke vri Ufallerhande sache
Herz und sin dur gemache Dem mensehen sint gegeben
Gedenke an Hefte dur den stein
Uur stahel und durch "ysen
Gedank kein achte wie die hant dis und das gemachet
"Wie man gedenke nie gesach
Si doch hört streben Gedanke ist sneller über velt
Den der büke is ougen
Gedank glult bringet nach der minne golt
Wach der gesichte tougen
Gedank kan vvol ob allen arn
Hoch in dien liuften svveben
Kiung berre hoch gelopter Got Was du vermacht
Du luchtest min dem tage und vinsterst mit der nacht
Da von diu vverlt vil freeide und ruovve hat
Kiung aller eren dir noch nie gebrast
"Wie" den tag du zicrest Mit der sunnen glast
Und ouch die nacht dins manen Hecht vvol ltat
Du bernst hirnel mit den stern
Din schon iemer mag gewern
Du halt ze geben gäbe vil der nicht zergat
Irs man krön ist das vil reine vvip
Jemer in vvol eret Ir vvol vverder lip
Et seiig man dem diu guote si bescheret
. Der mag surider zvvivel Mit ir line iar
Willeklich vertriben Stille und offenbar
Er sich mit ir siunden und schandeu wert
Mit hoher ste» ist si bedacht

Ir liecht fiur leeschet nit in nacht
Ir hohes lop mit der meiste menge vert
Svvie vil das mensehe zuo dervvclte guotes habe
Und es gedenke wie es scheiden muos dar abe
Ze leite mit dem tode
So mag es truren sere da vor
Nit friunt richtuom geburt von hoher art
Wisheit gewalt uas muesse an des todes vart
Es darf da fiur nicht suochen weder rat noch lere
Kein meister in nigromancia
"Wart nie so vviser rete
Das er ie wurde des todes vri
Noch heilig wis prophete rur den großen ungevvin
Ich dike gar betruebet bin
So nieman weis nu vva diu seie kumet hin
So der tot den Üb ermant das er von leben kere
"Vil manger muos bescheiden vvesen dur die not
Der unbescheiden were vvan das im gebot
Sin meisterschast das er unfuoge mueste lasseri
Da bi so nem ouch maniger gernde den gesuoch
Das liesse er nicht dur Got
Noch dur der liutcn siuoch
Wan das er hat des houbet guotes al ze massen
Und das der esel heti hom Die Hute er niderstiesie
Yermoechti kocheldrille sinen zom
Nieman es leben liesse
Stiunt an vvolsen gar die kür
Vil schaffen man daran verlür
Diep vvolti das beslossen wurde niemer tür
Der leese vvolte das der biderbe Yver verwalten
Hatte richcr mel der arme da bi eschen hat
Daran gedenke ein vviser man das ist min rat
Und lach dir nit den armen sin
Ze smehe zeinem friunde
Vil lichte kumet die stunde das er sin bedarf
Davon si richer gen dem armen nicht ze scharf
Kuo (im der hagün den sumer nicht.wol getuon kundc
Wie man den esel hat unwert
Doch was er ic gereite
Wa man ie sines dienstes gert
Das er in nie verseitc
Hetti nieman zu armuoten pssicht
Der riehen richtuom wer ein wicht
Wer solt dan dienen eb der arme were nicht
Guot was ie das baste
Das man den sak damit verbünde

Wa heb uf und nicht en yind
Tuot mir vil dike leide

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