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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0254

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DER C KANZLER..

w

Was an- den lüten tmt Gar. manicraltig: ist. sin tat
"Wie das doch eine si ir name
Siist vvilent schadc und vvilent vronv
Nu bcese und danneguot
Scham ist vor argen werken guot
]st das si misserat darinne wendet
Gcschiht des niht reht&Is ein bluot
Nach arger tat Schäme ratet und schendel'
Scham ist niht guot gegen guoter Ut
Si sciikct so den in der helle griunde
Der hie dur sine schame lat
Das- er niht bihten wil die sine sitnde'
Svvar der verschamten schanden harnt
Sich scnken wil in menschen muot
Dur das-vro ere dannen vrir
Mit maniger reiner tugent
Da zwischen1 mischet sich ein schaött
I'r rat den eren helfe tuot
Diu yviderstiirec schande schar
Mit maniger tugent mugent
Diu scham dem muote sa benimt der schanden'tar
I3s cregerndcmwillen Swas hohen eren missezimtf
Das kan diu scham in menschen herzem stilleir.
Diu scham ist guoter eren horp
Die kunstcrichen meistcr hant gcpriset:
Diu reinen werk und kiusche vvort"
Ir. volget beide leret und wiset
Svva scHam us tttrschen herzen' kumt
D'ün ist' bi tugenslen niht gezamf
"Wan mag:(i wol zuoschanden1 zelleiv
Bnfruhtig ist irstanv
Diu scham - ehe niender zeren vrumtr
Swa sich der man des guoten schamt-
Svvelh schame lert das erger wein*
Das ist niht rehtiu scham.
"Wen pfasfen sich der blatten schamen
Dnd gravve miunche schrotes ob den orc»
Und hirten ouch ir anires namen
Des ii'da lebent da bi so kiesent torerr ■
Die pslegent alle tumber litte"
Die lieh des-sohament des sidoch ßnfc gerefr:
Da ist diu schame unschuldig mitte
Soham ist ein tugent der si zuo rshte- keret
. IUch arger man- der schame sich;
Des muot enheiner tugende gert
Er wirc dur guot hie Gottes dieb'
Darumbe er dort enbrinnet"
Höh ede! man ich warne dich'
\Cilt du lob haben wie und: werft
So habe- die- rehten; milte- liet»

Wan si Got selber mihnes
Diu rehte milte misset eben'
"Was wie wa wenne und; weine'
Si gäbe biutet Swer also git da ■ wirtr gej»eBew
Ein gäbe in der vro ere Wirt getriutes.
Diu milte unre-htes niht enpsiiget"
Si ist vol erbermde und arider tugende mere;
Diu milte schanden angesiget
Von ir so kumt diu höh gelobt husere--
Diu milte dem adel wol anstat
Diu milte wol bi giultc zimt
Du milte man megde und wib'
Wol zieret und tiuret Diu milte leeschet missetat
Diu milte schanden vil benimt
Diu milte werdes lierren hb>
Mit hohem prise stiuret niu milte reine:, Herzen grünt:
Mit maniger tugent dur flanzet und dürzwiet-
Diu milte vanc der gaben vunt
Diu milte werdes lob mit riche vriet
Lis milte mensehe sit dir hat
Die Gutes milte also undertan gemachet:
Swas- fliuget fliuzet swebt und gat
Duosfc du* des niht diri ere wirt gesyvacliet
Diu- kerge: ist hoher eren gram
Diu kerg-e sugenden vil verirt
Diu kerge istnides gitekeit Ein uberfliusslg vfe'-
Diu: kerge winket sunder scham
Diu kerge symonie birt
Diu- kerge gegen der miltc treifc
Den iemer wernden has
Diu- kerge iugent und alter gris
Höh und nider entvvirdet und uneret
Diu' kerge ist als unreiner art
Und'alse gar von Gotes gunst gewendet
Swas kerge in läster lange spart
Das- wirt snelle- ofte lastcrlich< verwendet'
Nit sünde stiftet" anc tzal;
Nit vviurset wirs datine gift bekort (pofc'
Nit leeschet vride und weket zorn Nit wendet manig
Nit schuof des ersten engeis val
Sich huobdurnitder erlle mort'
Dur ■ nit wirt meines vilgeswom Nitvucget ubermuot-
Bi nide lat sich vaischer rat
Mit gitekeit und mit untriuyve viiidem
Kbub und. brant- und rnanig'e untat
Mit hälse wellent zvvo^ megde sich' gesindetl'
> it' lies sich eine vinden nie
Nibstet geschart mit maniger houbet sünde;
Nit pinet dort und' krenketi hie-
Kit-suertLdie-nider' im dfep helle gründe'
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