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über der Brust durch eine Schlinge zusammengehalten wird und dessen linkes
Ende über den linken Arm geschlagen ist. Das Haupt ist mit einer Mütze bedeckt,
unter der zu beiden Seiten des Gesichtes das in Schneckenlocken gedrehte Haar
hervorkommt. Kurzer Backen« und Kinnbart. Die rechte Hand hält ein kleines
Wasserschaff, die linke Hand umfaßt den Griff eines (schmiedeeisernen) alten
Schwertes. Neben dem rechten Fuß des Heiligen steht auf dem Sockel eine
brennende Burg. Einzelne Ergänzungen.
Statuette. Rückseite sorgfältig bearbeitet.

OBERSCHWÄBISCH, WOHL ULM, UM 1500. Lindenholz. Höhe 47 cm.

In seiner miniaturhaft genauen Ausführung und in der ungewöhnlichen Sauberkeit der Holzarbeit
ist das Bildwerk verwandt mit der aus der Nähe von Ulm stammenden Statuette des betenden
Christus am ölberg der Münchner Sammlung Böhler. Vgl. Habich, Renaissance-Ausstellung des
Bayerischen Museumsvereins, I. Plastik in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst (1907), S. 83
und Abb. 13.

48 MARIA MIT DEM KINDE. Die in Hüfthöhe abgeschnittene Figur der Maria
trägt das nackte Kind auf dem linken Arm. Sie ist bekleidet mit gegürtetem Ge*
wand und weitem Mantel. Durch das in welligen Locken herabfallende Haar ist
der Schleier geschlungen. Mutter und Kind blicken nach rechts abwärts. Frag*
ment einer stehenden Maria mit dem Kinde, die später in Hüfthöhe abgeschnitten
wurde. Es fehlen die beiden Arme des Kindes und die rechte Hand der Maria.
Oberfläche z. T. vom Holzwurm zerfressen.

Schreinfigur. Rückseite ausgehöhlt.

WERKSTATT JÖRG SYRLINS D. J., ULM, GEGEN 1500. Lindenholz. Höhe 58 cm.
Das Bildwerk gehört in den nächsten Umkreis des Ulmer Meisters Jörg Syrlin d. J. und ist ver-
mutlich eine Arbeit des Meisters der Maria in Ennetach (O. A. Saulgau).
Vgl. Gertrud Otto, Die Ulmer Plastik der Spätgotik (1927), S. 112 ff. und Abb. 132, 179.

49 CHRISTUSKNABE, unbekleidet, auf rundem, profiliertem Sockel stehend. Das
Haupt ist mit Schneckenlocken bedeckt, die rechte Hand segnend emporgehoben,
die Linke hält die Weltkugel mit dem Kreuz.

Statuette. Gut erhaltene alte Fassung: helle Fleischfarbe, Backen kräftig rot,
Haare und Weltkugel Gold. Sockel rot und grün auf Silbergrund.
SCHWÄBISCH, UM 1500. Lindenholz. Höhe 43 cm.

50 WEIBLICHE HEILIGE, auf einem Rasensockel stehend, mit eng anliegendem,
hochgeschürztem Gewand, über das ein weiter, bis auf den Boden fallender
Mantel in langen Falten gelegt ist. Auf dem Haupt trägt die Heilige einen Kranz;
das in der Mitte gescheitelte Haar fällt in breiten, lockigen Strähnen herab. Die
linke Hand hält den Mantel, die (abgebrochene) Rechte war in Leibhöhe erhoben.
Wandfigur. Rückseite ausgehöhlt. Reste alter Fassung: Kleid Silber mit Goldsaum;
Mantel Gold, Futter rot; Rasensockel grün.

SCHWÄBISCH-FRÄNKISCH, GEGEN 1500. Lindenholz. Höhe 51 cm.

51 HL. MARTIN MIT DEM BETTLER. Der Heilige, mit Wams, Rock, Mütze und
Mantel bekleidet, sitzt zu Pferde und wendet sich im Sattel nach rückwärts, der
auf einem Felsensockel knienden Figur des Bettlers zu. Mit der Linken hält der
Heilige das Mantelende, mit der Rechten das Schwert, um die Hälfte des Mantel*
tuches abzutrennen. Das Pferd steht in Linksprofilstellung breit auf dem als Sockel

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