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IV. Ausländische Fürstlichkeiten.
M. Pf.
Worte, mit welchen er seiner Gattin gedenkt. Zum
Schluss wendet er sich an die jüngeren Erzherzoge
mit einer ernsten Mahnung, gewissermassen in Vor-
ahnung der 1848 Ereignisse} Meinen Brüdern und allen
jüngeren Erzherzogen empfehle ich aufs Gewissen fest
sich um den Thron zu scharen, u. in allen schweren
Zeiten, die ihnen bevorstehen, stets als treue Diener
u. Unterthanen, in monarchischer, alt oesterreichischer
Gesinnung zu verharren, sowie jede, auch noch so
kleine Hetzerei oder Zwietracht unter sich zu unter-
lassen, wenn sie doch entstände, aber alles zu deren
Erledigung anzuwenden. — Schliesslich vergebe ich
Allen, so mir etwas gethan, u. hoffe u. bitte, dass mir
auch alle jene vergeben werden, welche ich jemal be-
leidigt oder denen ich Unrecht that. Tief bedauere
ich, dass ich nicht als braver Soldat vor dem Feinde
gefallen, in der Mitte meiner Kameraden, doch der
Wille des Herrn geschehe! Amen.
172 Marie, Grossherzogin von Toscana. L. a. s. Florenz,
den aßten Februar 1840. 2 Seiten 8°. 4 —
173 Franz Josef I., geboren 1830. L. a. s. Wien den
1. Jänner 1897. 2 Seiten 8°. 200 —
Reizender Brief an eine Cousine:
Liebe Cousine!
Deine herzlichen Zeilen haben mich zunächst als Zeichen
wiedererlangten vollen Wohlseins lebhaft erfreut. Nimm dafür
meinen ebenso herzlichen Dank. Ganz besonders würdest Du
mich verflichten, wenn Du den Werth des Dir übersandten kleinen
Andenkens, gleich mir, nur darin erblicken wolltest, dass es Dich
zuweilen an das geistige Band erinnern werde, welches uns durch
den Taufakt noch näher gebracht hat. Möge Dein Sohn unter
Gottes Segen zur Freude seiner Eltern gedeihen, an welcher ich
den innigsten und nächsten Antheil zu nehmen, mich fortan für
doppelt berechtigt halte.
Mit diesem Wunsche verbinde ich bei Eintritt des neuen
Jahres alles erdenklich Gute für Dich und die Deinen und ver-
bleibe in freundschaftlicher Anhänglichkeit
Dein
aufrichtig ergebener
Franz Joseph.
1 74 Rudolf, Kronprinz von Oesterreich, 1858—1889. L. a. s.
Wien 12. Februar 1887. 2 Seiten 8°. 90 —
Herzlicher Brief an seinen Schwager den Prinzen Philipp von Coburg,
den er zur Jagd auf Fischottern einlädt, und ihn und seine Ge-
mahlin Louise von Coburg zum Abendessen bittet. Briefe des
Kronprinzen sind ausserordentlich selten.
C. G. Boerner, Buehantiquariat, Leipzig, Nürnbergerstr. 44. Katalog XIV.
IV. Ausländische Fürstlichkeiten.
M. Pf.
Worte, mit welchen er seiner Gattin gedenkt. Zum
Schluss wendet er sich an die jüngeren Erzherzoge
mit einer ernsten Mahnung, gewissermassen in Vor-
ahnung der 1848 Ereignisse} Meinen Brüdern und allen
jüngeren Erzherzogen empfehle ich aufs Gewissen fest
sich um den Thron zu scharen, u. in allen schweren
Zeiten, die ihnen bevorstehen, stets als treue Diener
u. Unterthanen, in monarchischer, alt oesterreichischer
Gesinnung zu verharren, sowie jede, auch noch so
kleine Hetzerei oder Zwietracht unter sich zu unter-
lassen, wenn sie doch entstände, aber alles zu deren
Erledigung anzuwenden. — Schliesslich vergebe ich
Allen, so mir etwas gethan, u. hoffe u. bitte, dass mir
auch alle jene vergeben werden, welche ich jemal be-
leidigt oder denen ich Unrecht that. Tief bedauere
ich, dass ich nicht als braver Soldat vor dem Feinde
gefallen, in der Mitte meiner Kameraden, doch der
Wille des Herrn geschehe! Amen.
172 Marie, Grossherzogin von Toscana. L. a. s. Florenz,
den aßten Februar 1840. 2 Seiten 8°. 4 —
173 Franz Josef I., geboren 1830. L. a. s. Wien den
1. Jänner 1897. 2 Seiten 8°. 200 —
Reizender Brief an eine Cousine:
Liebe Cousine!
Deine herzlichen Zeilen haben mich zunächst als Zeichen
wiedererlangten vollen Wohlseins lebhaft erfreut. Nimm dafür
meinen ebenso herzlichen Dank. Ganz besonders würdest Du
mich verflichten, wenn Du den Werth des Dir übersandten kleinen
Andenkens, gleich mir, nur darin erblicken wolltest, dass es Dich
zuweilen an das geistige Band erinnern werde, welches uns durch
den Taufakt noch näher gebracht hat. Möge Dein Sohn unter
Gottes Segen zur Freude seiner Eltern gedeihen, an welcher ich
den innigsten und nächsten Antheil zu nehmen, mich fortan für
doppelt berechtigt halte.
Mit diesem Wunsche verbinde ich bei Eintritt des neuen
Jahres alles erdenklich Gute für Dich und die Deinen und ver-
bleibe in freundschaftlicher Anhänglichkeit
Dein
aufrichtig ergebener
Franz Joseph.
1 74 Rudolf, Kronprinz von Oesterreich, 1858—1889. L. a. s.
Wien 12. Februar 1887. 2 Seiten 8°. 90 —
Herzlicher Brief an seinen Schwager den Prinzen Philipp von Coburg,
den er zur Jagd auf Fischottern einlädt, und ihn und seine Ge-
mahlin Louise von Coburg zum Abendessen bittet. Briefe des
Kronprinzen sind ausserordentlich selten.
C. G. Boerner, Buehantiquariat, Leipzig, Nürnbergerstr. 44. Katalog XIV.