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C. G. Boerner, Auktions-Institut, Kunst- und Buchantiquariat <Leipzig> [Editor]
Autographen-Sammlung: enthaltend eine Anzahl wertvoller eigenhändiger Stücke von Beethoven, Bismarck, Goethe, Haydn, Heine, E. T. A. Hoffmann (u.a. ein bisher verschollen gewesenes Musikmanuskript), Huß, Mozart, C. M. Weber (Musikmanuskript), sowie eine interessante Sammlung von Briefen und Manuskripten von Theodor Körner, ferner das kostbare Stammbuch des berühmten Schauspielers Schröder ; Versteigerung 7. Juni 1913 (Katalog Nr. 118) — Leipzig, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.16382#0056
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Körner

gings nach Landeshut weiter, wo sich der Oberbergrat Toussaint
v. Charpentier seiner annahm. Freitag streifte Theodor in der
Gegend von Altwasser herum, wo er von dem Sauerbrunn so viel
trank, daß er „kaum fort konnte". Sonntag Abend war in Altwasser
ein Ball, „wo ich recht auf dem Zeuge war, obgleich es sehr leer
war, so war es doch sehr animiert. Ich tanzte sehr viel mit einem
Fräulein Solowa, die der Adelaide Warnsdorff wie aus den
Augen geschnitten war, und man gab mir Schuld ich hätte ihr die
Cour gemacht; — aber Ihr kennt mich ja! — gut, daß sie heute
früh abgereist ist; ich wäre sonst noch in Altwasser kleben ge-
blieben". Nachdem er noch Fürstenstein besucht hatte, verließ er am
Montag Waldenburg und langte am Abend in Neurode ein, wo er
ein scheußliches Nachtlager fand, „wo die ganze Entomologie, (In-
sekten der schlimmsten Art) aufgeboten war". Von hier gings durch
die Grafschaft Glatz weiter bis Reichenstein, wo der Bergstudent
„in den Arsenikwerken viel Lehrreiches sah und hörte und viel
schlechte Luft einatmete". Am Donnerstag, den 7. September, wanderte
er über Frankenstein nach Glatz-Hofpayla, wo ihm bei Charpentiers
eine sehr freundliche Aufnahme bereitet wurde. Am folgenden Tage
besuchte er die Chrysopasbrüche des Grafen Pfeil. In stockfinsterer
Nacht wanderte er bis Neudorf, wo Geßler wohnte, auf dessen Gütern
er bis zum 12. Sept. blieb, von diesem Tage datiert sein letzter
Reisebericht an seine Eltern. „Dies wird wohl der letzte Brief sein,
den Ihr von mir erhalted; ich gehe von hier nach Kupferberg und
dann über das Riesengebirge nach Friedeberg, wo ich dann bald
sächsischen Boden wieder betreten werde. Den 22. bin ich bei Euch.
Glück auf!" Über die Rückreise schreibt er nichts, bereits am
19. Sept., nachdem er wahrscheinlich auch in Dresden bei den Seinen
war, traf er, höchst befriedigt von den gewaltigen Eindrücken in
Freiberg ein.

291 — Poeme aut. „Am Elbbrunnen auf dem Riesengebirge"

u. „Saul und David". (Juli od. August 1809). 2 S. 40.

Schönes Stück, entstanden auf der Reise ins Riesen-
gebirge im Sommer 1809. In der ersten Zeile der 3. Strophe des
Gedichtes „Am Elbbrunnen" die Lesart „rein" statt „hell".

292 — L. a. s. („Theodor Körner"), (Freiberg) XX. 9bre (1809).

1 S. 40. Mit gering beschäd. Siegel u. Adr.

In großer Eile geschriebener Brief an die Eltern, denen er von einem
Brand in Freiberg berichtet.

293 — P. a. O. O. u. D. (1809). 1 S. 40.

In Freiberg entstandenes „Verz eichniß der Tübinger lesenden
Professoren", als Theodor sich mit dem Plane beschäftigte, sich
in Tübingen den Naturwissenschaften zu widmen. Wahrscheinlich für
den Vater, den er durch den Hinweis auf die billigen Tübinger Lebens-
verhältnisse für seinen Plan zu gewinnen sucht. („Übrigens braucht
Faber, der hier 800 th. braucht, dort kaum 300 th.") — Beigelegt
ein P. a. (Buchtitel, 2 Z.).

294 —Poeme aut. „Hier bring ich Dir den ächten Talisman--". O.

O. u. D. (Freiberg 1809?). 2 S. Fol. Mit zahlreichen Korrekturen.

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