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Boetticher, Ernst
... Sendschreiben über Troja (Teil 5): Hissarlik, wie es ist: auf Grund der Untersuchungen vom 1. bis 6. Dezember 1889 und im Frühjahr und Sommer 1890 ; (nebst Protokoll der Zeugen) — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.5497#0098
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„findet dabei die allgemeine Unterstützung der Seetion. Doch scheint ihm die
„Erwähnung (sie!) der „antiken und vorgeschichtlichen porösen Thongefässe" wichtig
„genug, um als Einleitung für die weiteren keramischen Besprechungen sich über
„die Feuerbeständigkeit und Wasserdichtigkeit der alten Gefässe etwas eingehender
„zu verbreiten" . . . (Polgen die Ansichten der alten Schule.) „Im Märkischen
„Museum zu Berlin sind, wie Herr Friede! mittheilt, unlängst Versuche mit. alt-
„rümischen und altgermanischen Gefässen des Museums in Bezug auf ihre Durch-
„lässigkeit angestellt worden. Es wäre wünschenswerth, dass diese Versuche, der
„Böttieher'schen These gegenüber, baldigst veröffentlicht würden".

Das Protokoll konnte zum mindesten bei Erwähnung der Versuche im
Märkischen Museum, dessen Vorstand Prof. Virchow, bezw- Stadtrath Friedel ist,
den Hinweis auf die meinigen, die jenen Herren durch die eingangs mitgetheilte
Vorlage an den Gesammtverein (E. Friedel) bekannt wurden und zu ihren eigenen
Versuchen erst Veranlassung gaben, gar nicht vermeiden. Es hat aber nicht nur
dies fertig gebracht, sondern sogar jene Berliner „Versuche" der „Böttieher'schen
These" gleichsam wie Praxis der blossen Theorie gegenübergestellt, ja, bei Inhalts-
angabe des obengenannten Jahrbuches ist im Protokoll (y. S- 6) sogar der Titel
meiner Schrift unrichtig wiedergegeben, statt „Experimentaler Nachweis" einfach
„Nachweis" gesetzt worden. Niemand kann aus diesen „Protokollen der General-
Versammlung" auf die Idee kommen, es könnten derselben „Versuche" von mir,
über welche in dem (isolirten) Lothr. Jahrbuch Näheres zu finden, mitgetheilt
worden sein.

Ich constatire nach Alledem, dass die Existenz meiner Ver-
suche in diesem Protokoll geflissentlich unterdrückt worden ist,
und zwar augenscheinlich zu Gunsten jener Versuche im Märkischen Museum.
Indem ich das Urtheil darüber allen Wohlgesinnten überlasse und zur Sicherung
der Priorität meiner Versuche und der darauf gegründeten keramischen Theorie,
sowie zur möglichsten Verbreitung derselben den in jenem Protokolle nicht
erwähnten „Experimentalen Nachweis" abdrucke, stelle ich es Jedem anheim, ob
er darin etwas von einer „mystischen Romantik" findet.

Experimentaler Nachweis,

dass die in un'seren Sammlungen befindliehen porösen Thongefässe für das praktische
Leben nicht brauchbar waren.')

Von Ernst Boetticher, München.

' I

Vo rbemerkungen.
Man sollte glauben, es sei nicht nöthig. Versuche darüber anzustellen, ob
die Lehrbücher der Keramik ßecht haben, wenn sie sagen: „Erst die Glasur macht

') Der nachfolgende Aufsatz, der uns auf Veranlassung des Centraiausschusses
des Gesammtvereins zuging, fand mit Rücksicht auf die in diesem Jahre zu Metsj
stattfindende Generalversammlung der Deutschen Geschiehts- und Alterthums-
Vereine im Jahrbuche Aufnahme, obwohl er nicht eigentlich in den Rahinen
desselben passt. Die Red.
 
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