158
Der Dechant hatte so den Kopf verloren, daß er »nch nicht
gesehen oder vergessen hatte. Die Kaiserin hatte bemerkt, daß
noch was zu sehen wäre, da aber nichts erfolgte, wollte sie weg-
gehen. Da rief der Präfekt und der Maire: il ^ u snooru c^uol-
qu« ekoss ü voir, sie kehrte gleich um, aber schüchtern, wie fie
nberhaupt ist, und hatte, während ich ein Blatt in die Höhe hielt,
die Augen auf dem andern, das war ein Zeichen, die Erklärung
nur kurz zu geben. Sie äußerte bei jedem Blatt nur einige Worte.
So sehr mir durch ihre Einsilbigkeit die Hoffnung verdorben war,
ihr etwas recht dringend empfehlendes für das Gebäude zu sagen,
so verlor ich doch auf keine Weise den guten Muth, und brachte
beim Hinlegen des letzten Blattes meine Zueignung in bester Art
vor; ivorauf denn auch ein freundliches kaiserliches Lächeln und
die Worte erfolgten: -le I'seospts trüs-volontiors.
Vom Dom ist die Kaiserin noch nach St. Ursula und einigen
Anstalten dann durch die Stadt zurück gefahren, alles im offenen
Wagen und begleitet von unaufhörlichem: Es lebe die Kaiserin!
Darmstadt, 3. December.
Wir sind erst seit drei Tagen hier, und doch sind Moller und
Fuchs schon fleißig an der Arbeit, und ich werde ein Blatt in
Bleistift nach den Haupttheilen anlegen, und die Aufsicht über
das Ganze führen.
Den 12.
Bertram ist nun seit acht Tagen bei mir. Es geht mit
Mollers Arbeit leider sehr langsam, er hat gar zu viele Amts-
geschäftei Fuchs speist bei Moller um keine Zeit zu verlieren.
Bertram hat seinen Spaß an der Hoffart des kleinen Zwergs,
die aber auch mit jedem Tag ungebührlich steigt. Die Leute be-
handeln ihn mit Vorliebe, er ißt im hessischen Haus, wo wir
logiren, nnt einigen bebänderten Rittmeistern, Majoren und Ge-
heimerüthen zu Nacht, und ist dadurch schon in der ganzen Stadt
bekannt. Hilf Gott, wenn das Wesen wieder in seine alte Stem-
gasfe könrmt!
Der Dechant hatte so den Kopf verloren, daß er »nch nicht
gesehen oder vergessen hatte. Die Kaiserin hatte bemerkt, daß
noch was zu sehen wäre, da aber nichts erfolgte, wollte sie weg-
gehen. Da rief der Präfekt und der Maire: il ^ u snooru c^uol-
qu« ekoss ü voir, sie kehrte gleich um, aber schüchtern, wie fie
nberhaupt ist, und hatte, während ich ein Blatt in die Höhe hielt,
die Augen auf dem andern, das war ein Zeichen, die Erklärung
nur kurz zu geben. Sie äußerte bei jedem Blatt nur einige Worte.
So sehr mir durch ihre Einsilbigkeit die Hoffnung verdorben war,
ihr etwas recht dringend empfehlendes für das Gebäude zu sagen,
so verlor ich doch auf keine Weise den guten Muth, und brachte
beim Hinlegen des letzten Blattes meine Zueignung in bester Art
vor; ivorauf denn auch ein freundliches kaiserliches Lächeln und
die Worte erfolgten: -le I'seospts trüs-volontiors.
Vom Dom ist die Kaiserin noch nach St. Ursula und einigen
Anstalten dann durch die Stadt zurück gefahren, alles im offenen
Wagen und begleitet von unaufhörlichem: Es lebe die Kaiserin!
Darmstadt, 3. December.
Wir sind erst seit drei Tagen hier, und doch sind Moller und
Fuchs schon fleißig an der Arbeit, und ich werde ein Blatt in
Bleistift nach den Haupttheilen anlegen, und die Aufsicht über
das Ganze führen.
Den 12.
Bertram ist nun seit acht Tagen bei mir. Es geht mit
Mollers Arbeit leider sehr langsam, er hat gar zu viele Amts-
geschäftei Fuchs speist bei Moller um keine Zeit zu verlieren.
Bertram hat seinen Spaß an der Hoffart des kleinen Zwergs,
die aber auch mit jedem Tag ungebührlich steigt. Die Leute be-
handeln ihn mit Vorliebe, er ißt im hessischen Haus, wo wir
logiren, nnt einigen bebänderten Rittmeistern, Majoren und Ge-
heimerüthen zu Nacht, und ist dadurch schon in der ganzen Stadt
bekannt. Hilf Gott, wenn das Wesen wieder in seine alte Stem-
gasfe könrmt!