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Boner, Ulrich; Oberbreyer, Max [Editor]
Der Edelstein — Staßfurt, Leipzig: Foerster, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.52927#0015
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n

allein Diesen ist die Fabel mit dem Sprichwort so ver-
wandt, das; man sie nur eine poetische Verkörperung
desselben nennen möchte, und bekanntlich sind die Nutz-
anwendnngcn der einfachsten Fabeln von jeher nichts
als einfache Sprichwörter gewesen. — Boner's Fabeln
zeigen die Verbindung und lvechsclbeziehung des Sprich-
worts und der Fabel vielleicht deutlicher als irgend an-
dere Fabeln zwischen den altklassischen und Lessing, und
mit Recht hat man sie darum mit zu den vorzüglichsten
gezählt. Sic zeigen auch zugleich das Charakteristische
des deutschen Sprichworts, wie wir es beim Freidank
finden, den Boner vielfach benutzt: „cs ist nicht ein ein-
ziges, nicht eine einzelne Nutzanwendung, sondern immer
eine Reihe von Sprüchen, die häufig nicht die Haupt-
wahrheit der Erzählung allein iu's Licht stellen, sondern
mehrere oder so viele sie an die Hand giebt, die eben
deshalb auch häufig nicht an das Ende zusammengeficllt
sind, sondern ungeduldig die Geschichte unterbrechen
und als Nutzanwendungen auf einzelne Züge und
Handlungen in der Erzählung erscheinen. Auch ist
das verschwimmen des Sprichworts und der Fabeln
an einigen Beispielen im Boner sehr anschaulich zu
machen."
So spricht über unfern Boner Gervinus, dessen
 
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