Abschnitt V: Die Vögel.
i'an2
Gin
zu
'st
ster-
ent-
»• Eh.
renb.
aus
eine Bleßgans (Anser fabalis, anser oder albifrons) gemeint sein kann. Bei dem ganz
erhaltenen Kopf des dritten Vogels auf der unteren Reihe ist der in die Stirn einspringende
Schnabel auffallend, denn bei keiner der hier in Betracht kommenden Gänsearten kommt
so etwas vor. Auch bei dem danebenstehenden Vogel ist diese Eigentümlichkeit nicht
angedeutet.
Der auf demselben Blatt abgebildete Kranich entspricht in seiner eben so flotten
als naturgetreuen Auffassung ganz den Kranichdarstellungen, die wir sonst kennen. Es ist
der gewöhnliche Graue Kranich, Grus grus (L.).
Auf Blatt 56 finden wir in der zweiten Reihe links zwei Gänseköpfe (Anser),
darunter in der dritten und vierten Reihe Beine und Körper von Gänsen.
Auf die auf diesem Blatte rechts unten dargestellten Vögel, die man geneigt ist, ohne
weiteres für Enten anzusprechen, möchte ich etwas näher eingehen. Diese Abbildung findet
man auf vielen ägyptischen Bildern, und ich muß gestehen, daß ich kein entscheidendes
Urteil darüber fällen kann, was für Vögel gemeint sind. Es liegt natürlich nahe, an die
Stockente, gemeine Wildente, Anas boscas L., oder auch an die von ihr abstammende Haus-
ente zu denken; dafür spricht die Kopf- und Schnabelbildung, sowie auch vielleicht die sehr
wagerechte Körperhaltung. Aber wenn wir nicht annehmen wollen, daß immer nur Weibchen,
junge Vögel oder Männchen im Sommerkleid abgebildet worden sind, so sagt man sich
sofort, daß das für das Männchen in der Profilansicht Bezeichnendste, die Ringelfeder am
Schwänze, fehlt. Diese hätten die Ägypter als besonders charakteristisch sicher hervor-
gehoben. Auch von einer Andeutung des weißen Halsbandes finden wir nirgends eine Spur,
außerdem aber sind die Flügel für eine echte Ente viel zu lang, denn ihre Spitzen reichen
auf den Bildern bis zum Schwanzende. Ich habe, um diese Verhältnisse recht deutlich zu
machen, die Photographie eines lebenden Stockerpels beigegeben (Abb. 37). Abgesehen von der
Abb. 37. 5 Stockente,
Anas boscas L. Etwa i: 6 nat, Gr.
Abb. 38. 9 Rote Kasarka,
Casarca casarca L. Etwa 1:6 nat. Gr.
auf
langen
ung- *"
, sind di^
die
oder
Schnabellänge, spricht vieles dafür, daß die Rote Kasarka, Rostgans, Casarca casarca (L.),
gemeint sein könnte. Diese Schwimmvogelform bildet mit ein paar anderen Arten zusammen
eine Gruppe für sich (Casarca), die mit den Gänsen ebenso viel und ebenso wenig gemeinsam
hat wie mit den Enten. Es sind leuchtend rostrot gefärbte Vögel; ihre schwarz, weiß und
grünen Flügel sind nur im Fluge sichtbar. Das Weibchen hat ein weißes Gesicht, beim
i'an2
Gin
zu
'st
ster-
ent-
»• Eh.
renb.
aus
eine Bleßgans (Anser fabalis, anser oder albifrons) gemeint sein kann. Bei dem ganz
erhaltenen Kopf des dritten Vogels auf der unteren Reihe ist der in die Stirn einspringende
Schnabel auffallend, denn bei keiner der hier in Betracht kommenden Gänsearten kommt
so etwas vor. Auch bei dem danebenstehenden Vogel ist diese Eigentümlichkeit nicht
angedeutet.
Der auf demselben Blatt abgebildete Kranich entspricht in seiner eben so flotten
als naturgetreuen Auffassung ganz den Kranichdarstellungen, die wir sonst kennen. Es ist
der gewöhnliche Graue Kranich, Grus grus (L.).
Auf Blatt 56 finden wir in der zweiten Reihe links zwei Gänseköpfe (Anser),
darunter in der dritten und vierten Reihe Beine und Körper von Gänsen.
Auf die auf diesem Blatte rechts unten dargestellten Vögel, die man geneigt ist, ohne
weiteres für Enten anzusprechen, möchte ich etwas näher eingehen. Diese Abbildung findet
man auf vielen ägyptischen Bildern, und ich muß gestehen, daß ich kein entscheidendes
Urteil darüber fällen kann, was für Vögel gemeint sind. Es liegt natürlich nahe, an die
Stockente, gemeine Wildente, Anas boscas L., oder auch an die von ihr abstammende Haus-
ente zu denken; dafür spricht die Kopf- und Schnabelbildung, sowie auch vielleicht die sehr
wagerechte Körperhaltung. Aber wenn wir nicht annehmen wollen, daß immer nur Weibchen,
junge Vögel oder Männchen im Sommerkleid abgebildet worden sind, so sagt man sich
sofort, daß das für das Männchen in der Profilansicht Bezeichnendste, die Ringelfeder am
Schwänze, fehlt. Diese hätten die Ägypter als besonders charakteristisch sicher hervor-
gehoben. Auch von einer Andeutung des weißen Halsbandes finden wir nirgends eine Spur,
außerdem aber sind die Flügel für eine echte Ente viel zu lang, denn ihre Spitzen reichen
auf den Bildern bis zum Schwanzende. Ich habe, um diese Verhältnisse recht deutlich zu
machen, die Photographie eines lebenden Stockerpels beigegeben (Abb. 37). Abgesehen von der
Abb. 37. 5 Stockente,
Anas boscas L. Etwa i: 6 nat, Gr.
Abb. 38. 9 Rote Kasarka,
Casarca casarca L. Etwa 1:6 nat. Gr.
auf
langen
ung- *"
, sind di^
die
oder
Schnabellänge, spricht vieles dafür, daß die Rote Kasarka, Rostgans, Casarca casarca (L.),
gemeint sein könnte. Diese Schwimmvogelform bildet mit ein paar anderen Arten zusammen
eine Gruppe für sich (Casarca), die mit den Gänsen ebenso viel und ebenso wenig gemeinsam
hat wie mit den Enten. Es sind leuchtend rostrot gefärbte Vögel; ihre schwarz, weiß und
grünen Flügel sind nur im Fluge sichtbar. Das Weibchen hat ein weißes Gesicht, beim