Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
^<2 (um 1650), in der der Derwische (XVII. Jahrhundert), so wie in den
Fliesen der -S7<%<?z7w7z-Moschee (XVIII. Jahrhundert).
Im Bereiche der Türkenkunst finden lieh sowohi an Geschirren, wie an Wand-
Hiesen Lüsterverzierungen, nur dass diese nicht, wie bei den spanisch-maurischen und
den persischen Arbeiten des Mitteiaiters (slehe Art. 66, S. 5$), auf das weisse Zinn-
Email gemalt sind, sondern auf kobaltblauen Grund oder kupfergrüne Glasur. —
Sechseckige Fliesen mit Inschriften und Arabesken in Goldlüster auf grüner Glasur
finden sleh u. A. in der Moschee 77. zu Brussa, am Sarkophag des i$$ß
daselbst beigesetzten Shah eines Sohnes von Sh/wzrzM <7^7/7
Die Verkleidung durch WandHiesen erreicht in den Constantinopolitanischen
Moscheen ihre grösste Ausdehnung. Während in den älteren persischen und türki-
schen Bauten der Fliesenschmuck stets auf fest eingerahmte Wandfelder vertheilt
wird, erscheint hier oft das ganze Innere ohne einfassende Glieder mit Fliesen ver-
kleidet. Sie bilden gewissermassen die Uniform der Monumente, die aber wegen
ihrer mechanischen Gleichmässigkeit und Buntheit das Auge oft mehr ermüdet, als
reizt und belebt (Fig. $4).
Mit dem XVIII. Jahrhundert erstarb die nationale Kunst der Türken, so wie
die künstlerische Production des Islam überhaupt, und nirgends als etwa in Indien,
wo die Engländer bemüht sind, die altheimische Ueberlieferung und Uebung gegen
die europäische Maschinentechnik zu schützen, zeigen sich auf einzelnen Gebieten
die Ansätze zu Weiterbildungen. Aber wo es keine nationale Architektur mehr
giebt, da giebt es auch kein ktinstlerisches Leben mehr; bald wird die einst so
herrliche Kunst des Islam nur eine Kunst der Museen und Sammlungen sein.

F'g. 55-



Friesborte in Thon-Mosaik aus Samarkand.
 
Annotationen