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Gründliche Nachricht von dem gegenwärtig in Franckreich, Spanien, und grossen Theils Italiens herrschendem Hause von Bourbon: I. Dessen Ursprung, Anwachs und ietzigem Zustande. II. Denen Ländern, so es mit Recht oder Unrecht an sich bracht. ... Bey gegenwärtiger Aufführung dieses Hauses, und denen ietzigen Welt-Läufften — Freystadt, 1742 [VD18 14050870]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26523#0153
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schen Stiesel. Es ist das gröste Land von dem
so sehr zergliederten Italien, und übertrifft an Gü-
tigkeit des Himmels und Vortrefflichkeit des
Erdbodens alle andere Stücke von diesem schö-
nen Lande Europa. Es hat 92. Meilen in die
Länge, und am grösten Theit 4O. Meilen in die
Breite. Es ist eine grosse Halb-Insul, weil es
nur oben am vesten Lande mit dem Kuchen-Staa-
te zusammen granhet, sonst aber um und um mit
Wasser umgeben ist. Denn gegen Mitternacht
ist der Kirchen-Staat, gegen Morgen das Adria-
tische oder Venetianische, gegen Mittag das Io-
nische Meer, benebst dem karo 6i klettma, und
endlich gegen Abend das Klare ^ul'cum.
pvlis hat allezeit eine gemäßigte Lufft, welche lieb-
lich und gesund ist, und die Meere machen, daß
vhngeachtet es dem hitzigen Erd-Striche sehr na-
he liegt, dennoch darinnen fast ein beständiger
Frühling anzutreffen, so, daß das Erdreich einen
Überfluß hat an alle dem, was man wünschen kan.
Es grcbt da häuffige Mandeln, Oliven, Feigen,
Cm'onen, Ponrerantzen, schönen Wein, auch alle
andere Bäum-und Feld-Früchte, welche das
menschliche- Herße laben und erquicken können.
So giebt auch das ^vencmische Gebürge aller-
hand Ertze und Metalle.
§. 5. Hat jemals em Land gross Veränderun-
gen gehabt, so ist es gewiß das Königreich Na-
poli gewesen. Denn das ist aus denen alten Ge-
schichten bekannt, daß die Gruchm dieses Land
zuerst angebau-t, und ^arsnc und ttrunäis die er-
sten Griechischen, sonderlich Lacedämonisthm
Pflantz-
 
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