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Brandt, Hermann
Die deutsche Landschaftsmalerei im Anfang des XV. Jahrhunderts — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.74266#0098
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88 —

Nicht so fortgeschritten, trotz seiner prächtigen Technik,
ist das Meisterwerk der Salzburger Buchmalerei dieser
Epoche: die ebenfalls 1430 vollendete lateinische Bibel
(München, clm 15701). Die Bildinitialen bringen eine Reihe
landschaftlicher Motive: eine blumige Wiese, kleine Bäume
und Sträucher, im Hintergrund spitze Berge.

RÜCKBLICK UND AUSBLICK.

Mit diesen südostdeutschen Monumenten dürfen wir die
Periode, die das große Jahrhundert der deutschen Malerei ein-
leitet, beschließen. Eine reich bewegte, von gährenden Kräften
erfüllte Zeit, so spärlich sie zunächst der Zahl der erhaltenen
Werke nach erscheinen mag! Eine Vollzähligkeit aller Er-
scheinungen, die landschaftliche Elemente in sich bergen,
konnte natürlich hier nicht erreicht werden. Schließlich kam
es uns doch mehr auf die Darstellung einer Entwickelung, wie
sie sich in den wirklich weiterführenden Denkmälern offenbart,
als auf eine umfangreiche Aufzählung an. Indem sich aber
diese mannigfaltigen Landschaften als bestimmte Typen ihrer
gegenständlichen Beschaffenheit oder ihrem künstlerischen
Stil nach herausstellen, klärt sich das Bild der gesamten Ent-
wickelung des Problems. Nicht als endgültig abschließendes
Urteil, wohl aber doch als Ergebnis der Betrachtung der
wichtigsten Monumente dürfen wir Folgendes sagen.
Die oberrheinische Kunst, vom Westen her befruchtet,
durch die äußeren Bedingungen der Konzilszeit begünstigt, er-
faßt die große neue Aufgabe vor allem als das Problem der
 
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