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Braun, Joseph
Das christliche Altargerät in seinem Sein und in seiner Entwicklung — München, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.2142#0684

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ERSTER ABSCHNITT

SEGNUNG DER ALTARGERÄTE

T~\ IE beiden Gruppen der Altargeräte, vasa sacra und vasa non sacra unter-
*—J scheiden sich nicht bloß dadurch, daß jene in unmittelbarem Dienst des
AHerheiligsten stehen, diese nur in einem mehr oder weniger entfernteren, son-
dern auch dadurch, daß die ersten, sei es infolge ausdrücklicher Vorschrift der
Kirche, sei es des bestehenden Brauches vor ihrer erstmaligen Verwendung ge-
segnet werden müssen, die zweiten zwar gesegnet werden können, aber nicht
gesegnet zu werden brauchen und auch für gewöhnlich nicht gesegnet werden.
Gemeinsam mit der Segnung der vasa sacra hat die der vasa non sacra, falls sie
erfolgt, daß auch sie nicht eine bloße benedictio invocativa ist, eine Segnung,
die auf den zu segnenden Gegenstand Gottes Gnadensegen herabruft, sondern
eine benedictio constitutiva, eine Segnung, die ihm dauernd den Charakter einer
geheiligten Sache verleiht. Jene Segnungen der vasa sacra, die von einer Sal-
bung mit Chrisam begleitet ist, also die des Kelches und der Patene, pflegt man
im Unterschied von den Segnungen, die nicht mit einer solchen verbunden sind,
nicht als benedictio, sondern als consecratio zu bezeichnen.

ERSTES KAPITEL

SEGNUNG DER VASA SACRA

I.SEGNUNGEN DES KELCHES UND DER PATENE

Kelch und Patene bedürfen vorschriftsmäßig einer Segnung, bevor sie in Ge-
brauch genommen werden. (1) Das Formular für sie findet sich im Römischen
Pontifikale. Eingeleitet durch die allen Segnungsformeln gemeinsamen Ver-
sikel: Adiutorium nostrum in nomine Domini — Qui fecit coelum et terram,
besteht es aus der Konsekration der Patene, der Konsekration des Kelches,
einem Schlußgebet und einer Besprengung der Patene und des Kelches mittels
Weihwasser als Abschluß.

Sowohl die Formel für die Konsekration der Patene wie die für die Konsekration des
Kelches setzt sich zusammen aus einem Invitatoriuin, einer Aufforderung zum Beten,
einem Segensgebet und einem Segensspruch, währenddessen die beiden Geräte zuerst in
Kreuzform und dann ganz mit Chrisam gesalbt werden, die Patene auf der Oberseite, der
Kelch im Innern der Kuppa. Das Invitatorium der Segnung der Patene (A) lautet: Oremus,
fratres charissimi, ut divinae gratiae benedictio consecret et sanetifieet haue patenam ad
confringendum in ea corpus Domini nostri Jesu Christi, qui crucis passionem sustinuit
pro nostrum omnium salute; das Segensgebet (B), dem der Gruß Dominus vobiscum vor-
ausgebt: Oremus: Omnipotens sempiterne Deus, qui legalium institutor es hostiarum quique
inter cas conspersam similaginem deferri in patenis aureis et argenteis ad altare tuum
iussisti, bene-{-dicere sanctijficare et conseferare digneris hanc patenam in administra-
tionem eucharistiae Jesu Christi Filii tui, qui pro nostra omniumque Salute seipsum tibi
Dco Patri in patibulo crucis elegit immolari ac tecum vivit et regnat in unitate Spiritus
saneü per omnia saecula saeculorum. Amen; der Segensspruch bei der Salbung (C): ConscJ-
rrare et sanetifficare digneris, Domine Deus, patenam hanc per istam unetionem et nostram

(1) Miss. Rom., Rit. serv. in eclebr. miasa I, 1; CIC. 1296.
 
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