Varietäten der Wirbelsäule.
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Der Halsteil hat einen Wirbel weniger, der Lendenteil gerade soviel wie in der
Norm, entspricht aber dem 22.—26. Wirbel (anstatt dem 20.—24.).
Der Charakter der Varietät ist am deutlichsten bei den Halsrippen er-
sichtlich. Beim 7. Halswirbel des Erwachsenen kann das Rippenrudiment
(Processus anterior) vergrößert, aber in kontinuierlicher Verbindung mit dem
Wirbel sein (Abb. 77, linke Seite);
bei demselben Individuum kann
ein beweglicher Rippenrest vor- °CQ
kommen (Abb. 77, rechte Seite). CD
Es gibt beim 7. Halswirbel aUe r-jj
Zwischenformen zwischen sol- ,/„,„.,„„„ CO
, n, -i Jlalsiippen----------------j-^-^E^- Halsrippe (mit
chen unvollkommen und völlig R^ment >^ czj <Sr\ - - i. Brustrippe
VOtf^i - c— \ * erwachsen)
ausgebildeten Halsrippen (Abb.
78); sie kommen meist beider-
seits beim gleichen Individuum,
aber rechts und links in ver-
schiedener Ausbildung zur An-
lage (Abb. 76). Die Zwischen-
stufen heißen zervikothora-
kale Übergangswirbel.
Beim Embryo sind oft sclion
die ersten sichtbaren Anlagen ver-
schieden ausgebildet, möglicher-
weise ist die Ausbildungsstufe der
Varietät von vornherein deter-
miniert. Ich verweise jedoch auf
die Ausführungen hierzu bei den
Kokzygealwirbeln (S. 123).
Auch beim 6. Halswirbel
kommen Halsrippen als Varietäten
vor, beim 4. Halswirbel sind Beste
von solchen als Unika beobachtet
(nicht beim 5.).
Die erste normale Bippe
oder sogar die zweite kann zu-
rückgebildet sein, wobei dann die
erste typische ausgebildete Bippe
entsprechend weiter kaudalwärts
steht; bei ausgebildeten Hals-
iippen ist sie entsprechend weiter
kranialwärts zu finden als in
der Norm.
Meistens ist die jeweilig
erste voll ausgebildete Bippe so
gestaltet wie die erste Bippe der
Knorpel
Norm, gleichgültig ob sie zu einem Abb- 7J> 2li präsakrale Wirbel Wirbelsäule und Becken
tt , ' &t fj p , , eines Neugeborenen von vorn. Wirbel mit Rippen durch
Hals- oder Jörustsegment gehört roten Querstrich gegen Wirbel ohne Rippen abgegrenzt,
und zu welchem von diesen. Der ebenso Lenden- und Kreuzwirbel, sowie Kreuz- und Steiß-
Wirbel des betreff enden Segmentes atzten Wirbel noch knorplig (punktiert) Neben
. . „ , • n & i dem 2.Halswirbel ein atypischer Knochenkern (Iiinzeichnung
ist so geformt wie der normale nach Siegibauer, Anat. Anz. Bd. 17, 1914).
erste Brustwirbel, und die Nachbar -
wirbel imitieren die Nachbarn des
letzteren trotz der ganz verschiedenen Herkunft des Materiales. Der gleiche Vorgang
wurde bereits bei den A'erschiebungen der Kraniovertebralgrenze konstatiert und er-
läutert (S. 124).
Mit diesen Imitationen hängt zusammen, daß die großen Gefäße und Nerven-
stämme, welche in der Norm über die erste Bippe verlaufen (Arteria und Vena
subclavia, Blexus brachialis), ganz oder teilweise vor den Halsrippen gefunden werden,
je nachdem diese voll oder nur als Stummel entwickelt sind. Zirkulationsstörungen,
Beiz- oder Lähmungserscheinungen können leicht eintreten (z. B. durch Druck des
Tornisterriemens beim bepackten Soldaten auf exponiert liegende Halsrippen-
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Der Halsteil hat einen Wirbel weniger, der Lendenteil gerade soviel wie in der
Norm, entspricht aber dem 22.—26. Wirbel (anstatt dem 20.—24.).
Der Charakter der Varietät ist am deutlichsten bei den Halsrippen er-
sichtlich. Beim 7. Halswirbel des Erwachsenen kann das Rippenrudiment
(Processus anterior) vergrößert, aber in kontinuierlicher Verbindung mit dem
Wirbel sein (Abb. 77, linke Seite);
bei demselben Individuum kann
ein beweglicher Rippenrest vor- °CQ
kommen (Abb. 77, rechte Seite). CD
Es gibt beim 7. Halswirbel aUe r-jj
Zwischenformen zwischen sol- ,/„,„.,„„„ CO
, n, -i Jlalsiippen----------------j-^-^E^- Halsrippe (mit
chen unvollkommen und völlig R^ment >^ czj <Sr\ - - i. Brustrippe
VOtf^i - c— \ * erwachsen)
ausgebildeten Halsrippen (Abb.
78); sie kommen meist beider-
seits beim gleichen Individuum,
aber rechts und links in ver-
schiedener Ausbildung zur An-
lage (Abb. 76). Die Zwischen-
stufen heißen zervikothora-
kale Übergangswirbel.
Beim Embryo sind oft sclion
die ersten sichtbaren Anlagen ver-
schieden ausgebildet, möglicher-
weise ist die Ausbildungsstufe der
Varietät von vornherein deter-
miniert. Ich verweise jedoch auf
die Ausführungen hierzu bei den
Kokzygealwirbeln (S. 123).
Auch beim 6. Halswirbel
kommen Halsrippen als Varietäten
vor, beim 4. Halswirbel sind Beste
von solchen als Unika beobachtet
(nicht beim 5.).
Die erste normale Bippe
oder sogar die zweite kann zu-
rückgebildet sein, wobei dann die
erste typische ausgebildete Bippe
entsprechend weiter kaudalwärts
steht; bei ausgebildeten Hals-
iippen ist sie entsprechend weiter
kranialwärts zu finden als in
der Norm.
Meistens ist die jeweilig
erste voll ausgebildete Bippe so
gestaltet wie die erste Bippe der
Knorpel
Norm, gleichgültig ob sie zu einem Abb- 7J> 2li präsakrale Wirbel Wirbelsäule und Becken
tt , ' &t fj p , , eines Neugeborenen von vorn. Wirbel mit Rippen durch
Hals- oder Jörustsegment gehört roten Querstrich gegen Wirbel ohne Rippen abgegrenzt,
und zu welchem von diesen. Der ebenso Lenden- und Kreuzwirbel, sowie Kreuz- und Steiß-
Wirbel des betreff enden Segmentes atzten Wirbel noch knorplig (punktiert) Neben
. . „ , • n & i dem 2.Halswirbel ein atypischer Knochenkern (Iiinzeichnung
ist so geformt wie der normale nach Siegibauer, Anat. Anz. Bd. 17, 1914).
erste Brustwirbel, und die Nachbar -
wirbel imitieren die Nachbarn des
letzteren trotz der ganz verschiedenen Herkunft des Materiales. Der gleiche Vorgang
wurde bereits bei den A'erschiebungen der Kraniovertebralgrenze konstatiert und er-
läutert (S. 124).
Mit diesen Imitationen hängt zusammen, daß die großen Gefäße und Nerven-
stämme, welche in der Norm über die erste Bippe verlaufen (Arteria und Vena
subclavia, Blexus brachialis), ganz oder teilweise vor den Halsrippen gefunden werden,
je nachdem diese voll oder nur als Stummel entwickelt sind. Zirkulationsstörungen,
Beiz- oder Lähmungserscheinungen können leicht eintreten (z. B. durch Druck des
Tornisterriemens beim bepackten Soldaten auf exponiert liegende Halsrippen-