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Braus, Hermann
Anatomie des Menschen: ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte (Band 1): Bewegungsapparat — Berlin, Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.15149#0774
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Kiefergelenk und Kauakt.

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ein einarmiger Hebel hin und her und überträgt seine Exkursionen auf den
Körper des Unterkiefers (Winkelhebel). Man kann diese Bewegungsart den
Raubtiertypus nennen. Denn er ist bei diesen Tieren im Leben allein möglich.
Daran, daß er beim lebenden Menschen nicht möglich ist, erkennen wir sofort,

Lig. temperomandibnlare M. temporalis

Mittelpunkt für Kreia KK

Foramen mentale

Hinterste Fasern des M. temporalis

Disrus articularis

Abb. 373. Kiefergelenk, a) Passive Öffmingsbewegung, nur bei der Leiche möglich, b) Aktive Öffnung,
einzige Offnungsmöglichkeit beim Lebenden. In Abb. a gibt es nur den einen Drehpunkt A (rot). In Abb. b
sind i verschiedene Kieferstellungen angegeben. Von der blau gezeichneten bis zu der mit ausgezogenem roten
Kontur wiedergegebenen Stellung liegt der Drehpunkt ungefähr in A (schwarz). Von der einen rot gezeichneten
Stellung in die andere bewegt sich der Kiefer um A' (rot). Rote Pfeile: Schließmuskeln. Schwarze Pfeile: Öff-
nungsmuskeln. K-K Kreislinie durch das Kieferköpfchen und die Zahnkanten, Mittelpunkt des Kreises in

der Augenhöhle.

daß die Eigenart unseres Kiefergelenkes nicht in der Führung durch passive,
auch bei der Leiche vorhandene Faktoren restlos bestimmt werden kann, sondern
daß nur im Leben vorhandene, aktive Muskelkräfte eine Erklärung geben
 
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