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Allgemeines über Eingeweide.
<•) Die einfach verästelte Drüse (Abb. f). Zwei oder mehrere Einzelschläuche
des Typus d hängen an einem gemeinsamen Ausführgang: ein- bis mehr-
fach gegabeltes Gangsystem. Beispiel für einfache Gabelung: Pylorus-
drüsen, für vielfache Gabelung: viele kleine Drüsen der Mundhöhle.
2. Die zusammengesetzte Drüse, Glandula composita. Der Ausführ-
gang ist mehr oder weniger verästelt. An jedem Ast hängt ein Einzelschlauch
(Typus d) oder eine einfach verästelte Drüse (Typus f).
a) Die mehrfach verästelte Drüse (Abb. g). Beispiel: große Speicheldrüsen.
b) Die netzförmige Drüse (Abb. h). Beispiel: die Leber der niederen Wirbel-
tiere (Nichtsäuger).
c) Die Drüse ohne röhrenförmigen Typus: Labyrinthdrüse. Beispiel: Leber
der Säuger und des Menschen (zur näheren Erläuterung dieses Typus
siehe Kapitel: Leber).
Der Ausführgang wird auch Ductus secretorius genannt. Das Wort ist
irreführend, denn der Gang sezerniert nicht selbst, er leitet nur das Sekret (Aus-
nahmen bei den Speicheldrüsen).
Bei großen Exemplaren der mehrfach verästelten zusammengesetzten
Drüsen ist der Ausführgang sehr stark aufgeteilt. Je an einem seiner End-
ästchen hängt eine dünne Drüse des Typus g. Sie bildet mit der umgebenden
Vene Arterie Akzessorisches Läppchen
Lobulus • Arterie Lobulus
a b
Abb. 9. Schnitte durch mehrfach verästelte zusammengesetzte Drüsen, schematisiert, a) Kleine
Form, b) Große Tonn. Ausführgang und seine Äste schwarz. Pfeile in der Richtung des Sekretions- und
Blutstromes.
Bindegewebskapsel ein Drüsenläppchen, Lobulus. Viele Lobuli sind zu einem
Drüsenlappen, Lobus, vereinigt (Abb. 9), indem die feinsten Ausführgänge zu
gröberen zusammentreten. Aus der ganzen Drüse tritt schließlich der Haupt-
ausführgang aus, welcher beträchtliche Längen annehmen kann. Die Drüse
hängt an ihm wie das Kind an der Nabelschnur.
Die Einteilung in Lobi und Lobuli geschieht durch stärkere und schwächere
bindegewebige Septen, welche die Träger der Gefäße sind. Das Bindegewebe, welches
die einzelnen Endschläuche umgibt, nennt man Membrana propria. Diese Haut
grenzt jeden Endschlauch nach außen ah. Die Endschläuche eines Lobulus können
sich nur in den einen für dieses Läppchen bestimmten Endast des Ausführganges
entleeren. Verbindungen der Drüsenschläuche eines Läppchens mit dem Nachbar-
läppchen bestellen beim verästelten Typus nicht (wohl bei den Drüsen ohne röhren-
förmigen Typus: Säugerleber). Die Verästelungen des Ausführganges liegen
zwischen den Lappen und Läppchen (interlobär und interlobulär). Nur die
letzten Enden des Ausführganges tauchen in die Läppchen ein (intralobulär).
Bei vielen Drüsen (Speicheldrüsen, Pankreas, Tränendrüse) sind die intralobulären
Strecken des Ausführganges zu besonderen Abteilungen differenziert: Schalt-
stücke und Speichelröhren (letztere kommen nur bei Speicheldrüsen vor, siehe
die Detailbeschreibung der genannten Organe); unter ihnen gibt es Ausnahmen
von der Begel, daß der Ausführgang nicht sezerniert.
Die kleinen wenig verästelten Drüsen sind ebenfalls durch Bindegewebe um-
hüllt und vielfach mit bloßem Auge als hirse- oder hanfkorngroße Klümpchen (ein
Allgemeines über Eingeweide.
<•) Die einfach verästelte Drüse (Abb. f). Zwei oder mehrere Einzelschläuche
des Typus d hängen an einem gemeinsamen Ausführgang: ein- bis mehr-
fach gegabeltes Gangsystem. Beispiel für einfache Gabelung: Pylorus-
drüsen, für vielfache Gabelung: viele kleine Drüsen der Mundhöhle.
2. Die zusammengesetzte Drüse, Glandula composita. Der Ausführ-
gang ist mehr oder weniger verästelt. An jedem Ast hängt ein Einzelschlauch
(Typus d) oder eine einfach verästelte Drüse (Typus f).
a) Die mehrfach verästelte Drüse (Abb. g). Beispiel: große Speicheldrüsen.
b) Die netzförmige Drüse (Abb. h). Beispiel: die Leber der niederen Wirbel-
tiere (Nichtsäuger).
c) Die Drüse ohne röhrenförmigen Typus: Labyrinthdrüse. Beispiel: Leber
der Säuger und des Menschen (zur näheren Erläuterung dieses Typus
siehe Kapitel: Leber).
Der Ausführgang wird auch Ductus secretorius genannt. Das Wort ist
irreführend, denn der Gang sezerniert nicht selbst, er leitet nur das Sekret (Aus-
nahmen bei den Speicheldrüsen).
Bei großen Exemplaren der mehrfach verästelten zusammengesetzten
Drüsen ist der Ausführgang sehr stark aufgeteilt. Je an einem seiner End-
ästchen hängt eine dünne Drüse des Typus g. Sie bildet mit der umgebenden
Vene Arterie Akzessorisches Läppchen
Lobulus • Arterie Lobulus
a b
Abb. 9. Schnitte durch mehrfach verästelte zusammengesetzte Drüsen, schematisiert, a) Kleine
Form, b) Große Tonn. Ausführgang und seine Äste schwarz. Pfeile in der Richtung des Sekretions- und
Blutstromes.
Bindegewebskapsel ein Drüsenläppchen, Lobulus. Viele Lobuli sind zu einem
Drüsenlappen, Lobus, vereinigt (Abb. 9), indem die feinsten Ausführgänge zu
gröberen zusammentreten. Aus der ganzen Drüse tritt schließlich der Haupt-
ausführgang aus, welcher beträchtliche Längen annehmen kann. Die Drüse
hängt an ihm wie das Kind an der Nabelschnur.
Die Einteilung in Lobi und Lobuli geschieht durch stärkere und schwächere
bindegewebige Septen, welche die Träger der Gefäße sind. Das Bindegewebe, welches
die einzelnen Endschläuche umgibt, nennt man Membrana propria. Diese Haut
grenzt jeden Endschlauch nach außen ah. Die Endschläuche eines Lobulus können
sich nur in den einen für dieses Läppchen bestimmten Endast des Ausführganges
entleeren. Verbindungen der Drüsenschläuche eines Läppchens mit dem Nachbar-
läppchen bestellen beim verästelten Typus nicht (wohl bei den Drüsen ohne röhren-
förmigen Typus: Säugerleber). Die Verästelungen des Ausführganges liegen
zwischen den Lappen und Läppchen (interlobär und interlobulär). Nur die
letzten Enden des Ausführganges tauchen in die Läppchen ein (intralobulär).
Bei vielen Drüsen (Speicheldrüsen, Pankreas, Tränendrüse) sind die intralobulären
Strecken des Ausführganges zu besonderen Abteilungen differenziert: Schalt-
stücke und Speichelröhren (letztere kommen nur bei Speicheldrüsen vor, siehe
die Detailbeschreibung der genannten Organe); unter ihnen gibt es Ausnahmen
von der Begel, daß der Ausführgang nicht sezerniert.
Die kleinen wenig verästelten Drüsen sind ebenfalls durch Bindegewebe um-
hüllt und vielfach mit bloßem Auge als hirse- oder hanfkorngroße Klümpchen (ein