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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0196
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1(12

Die Bildhauer.

Deinomenes.

Unter den Künstlern der 95sten Olympiade nennt Plinius1) auch den
Deinomenes. und führt'2) die Bilder des Protesilaos und des Ringers
Pythodemos als seine Werke an. Pausanias °) aber sah von seiner Hand
auf der Akropolis die Statue der Io und Kallisto. Ebendaselbsf hat man
auch die Basis eines unbekannten Weihgeschenkes mit dem Namen des
Künstlers gefunden 4):

METPOTIMOZ ANEOKKE OHOE
AEINOMENHZ EllOIHZEN
Ein Bild der Königin der Paeonier, Besantis, welche einen schwarzen Knaben
geboren hatte, erwähnt Tatian als Werk des Deinomenes ■'). — Dass auf ihn

274 ein Epigramm des Leonidas von Tarent6) mit Unrecht bezogen worden ist,
hat schon Sillig bemerkt.

Eu kl ei des.

Er wird von Pausanias zweimal, und zwar ausdrücklich als Athener
erwähnt. Zu Aegeira in Achaia befand sich von ihm eine sitzende Zeus-
statue aus pentelischem Marmor: VII, 26, 4. Zu Bura, ebenfalls in Achaia,
waren von seiner Hand die Bilder in den Tempeln der Demeter, der
Aphrodite und des Dionysos, und der Eileithyia. Sie waren aus pente-
lischem Marmor gearbeitet, die Demeter aber bekleidet: VII, 25, 9. Bura ward
Ol. 101, 4 (vgl. § 2) von einem Erdbeben gänzlich zerstört, so dass nicht einmal
die Götterbilder übrig blieben. Die des Eukleides müssen daher später, vielleicht
aber bald nachher bei dem Wiederaufbau der Stadt gemacht worden sein.

Polygnot und Alikon, die beiden berühmten Alaler sollen auch Bild-
hauer gewesen sein. Ersteren erwähnt als solchen Plinius") ganz kurz unter
den aequalitate celebrati artifices, sed nullis operum suorum praecipui. Von
Alikon sagt Pliniuss), er sei durch Athletenbilder bekannt. Da es nun auch
einen Bildhauer dieses Namens aus Syrakus in der 140sten Olympiade gab, so
hat Sillig die Erwähnung des Plinius auf diesen bezogen. Allein gerade von
dem athenischen Alaler führt Pausanias '•') die Statue eines Pankratiasten Kallias
an, welcher Ol. 77 zu Olympia siegte. Ausserdem hat man den Namen des
Alikon in der fragmentirten Inschrift einer Ehrenbasis auf der Akropolis zu
Athen wiederfinden wollen10):

NEGEK
AIOZ
ENAIOZ
MErAAOZ
«ION
ANOMAXO
EPOIEZE

Der fragmentirte Buchstalje vor de? Endung ON in dem Künstlernamen scheint
indessen keineswegs ein K sondern ein N zu sein; und wir haben es daher

275 hier mit einem unbekannten Künstler etwa aus der Zeit des Alikon zu thun.

i) 34, 50. 2) 34. 76. 3) I, 25, 1. *) C. I. G. n. 470. 5) ad Gr. 53, p. 116 ed. Worth.
«) Anall. I, p. 29, n. 3G. 7) 34, 85. ») 34, 88. 9) V, 9, 3. [VI, 6, 1.] ln) Raoul-Rochette
Lettre a Air. Schorn, p, 162. Rangabe und Letronne in der Revue arch. III, p. 235.
 
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