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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0205
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III. Die griechische Kunst in ihrer höchsten geistigen Entwickelung. 201

Athene Itonia in Thessalien aufgestellt waren, als Weihgeschenk eines Sieges
über die Illyrier, von denen wir leider keine weitere Kunde haben.
D o ro th e o s.
Zu Hermione sah Fourmont folgende Inschrift:

APIZTOMENEZAXEO. E AAEXIA
TAIAAMATPITAlYOoNIAI
EPMIoNEYE

HOFfOOEOZ EFPAAZATO AfcAEIOZ

'Aoioro^ibvr}c, d[v]kd-[ri-Ä\£ 'AXeBLa
rn jä{iaTQi t(c yßoviq

'£L$ü&Boc, e[i]Qydaaro 'AQytioc,

G- L Gr. n. 1194. Dass statt 'ÜQÖ&eoq JaQÖ&toq zu lesen sei, hat schon Böckh
Vermuthet. Die Buchstaben sind voreuklidisch; und die ganze Inschrift der
früher mitgetheilten des Kresilas sehr verwandt, ja vielleicht mit ihr zusammen-
gehörig, da der Alexias, welcher ein Werk des Kresilas weihete, sehr wohl mit
dem Alexias, dem Vater des Aristomenes, identisch sein kann. Danach scheinen
die beiden Künstler gleichzeitig.

Nikodamos 287
aus Maenalos in Arkadien musste bald nach Ol. 90 thätig sein, da er die olym-
pische Siegerstatue seines Landsmannes, des Pankratiasten Androsthenes,
Sohnes des Lochaeos, machte, von dessen beiden Siegen der erste in Ol. 90
fällt i). Auch die übrigen uns bekannten Werke des Künstlers befanden sich
in Olympia, nemlich: Athene mit Helm und Aegis, ein Weihgeschenk der
Eleer: Paus. V, 26, G; ein nackter Herakles im Knabenalter, welcher den
nemeischen Löwen mit dem Pfeil erlegt, ein Weihgeschenk des Hippotion aus
Tarent: V, 25, 7; die Statuen des Pankratiasten Antiochos aus Lepreos: VI, 3, 9;
und des Faustkämpfers Damoxenidas aus Maenalos: VI, G, 3.

Apellas.

Nach Plinius 34, 86 bildete Apellas betende Frauen, und, wenn wir seine
Worte recht verstehen, auch Philosophenstatuen. Ferner hat Toelken (Amalth. III,
S- 128) dem Apellas mit Recht ein Werk zuerkannt, welches früher dem Maler
APelles beigelegt ward. Pausanias (VI, 1, 6) beschreibt es folgendermassen:
»fri Olympia steht neben der Statue des Troilos eine steinerne Basis, und dar-
auf ein Viergespann, der Wagenlenker und das Bild der Kyniska, von der Hand
.des Apellas." Ueber die olympischen Siege der Kyniska vgl. Paus. III, 8, 2.
%niska aber war die Schwester des Agesilaos, welcher Ol. 104, 3 in einem
Alter von 84 Jahren starb, also Ol. 83 geboren war. Apellas wird demnach
zwischen Ol. 90—100 zu setzen sein. Unter den peloponnesischen Künstlern
darf er aber wohl seine Stelle finden, theils wegen der Endung seines Namens,
Ibeils wegen seiner Thätigkeit für eine spartanische Königstochter. Sein Name
ist, wie Schultz (in der Recension von Sillig's Catalogus) bemerkt, wahrschein-
lich auch bei Suidas s. v. ärcü;iaro:Tou.i an die Stelle des Apelles zu setzen.

Paus. VI, 6, 3; Thuc. Y, 49.
 
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