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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 1): Die Bildhauer — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4968#0229
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IV. Die griechische Kunst in ihrem Streben nach äusserer Wahrheit. 225

hat Sillig die Meinung aufgestellt, die dritte sei in der Zeit zwischen Phylarch
und Polemon gemacht worden, und damals also habe Kalos gelebt. Allein
Polemon und Phylarch sind ziemlich gleichzeitig und leben in einer Epoche,
in welcher die altische Kunst fast ganz ruht, die Hinzufügung einer dritten
Statue zu dem Paare des Skopas also wenig Wahrscheinlichkeit hat. Ich
stimme daher vielmehr denen bei, welche in Kälag einen bekannteren Künstler-
namen versteckt glauben, sei dies nun Kaiamis oder ein anderer.

Asklepios, unbärtig, und Hygieia, aus pentelischem Marmor, zu
G°rtys in Arkadien: Paus. VIII, 28, 1.

Dieselben aus pentelischem Marmor, zu beiden Seiten des Bildes der
Athene Hippia (Alea) zu Tegea aufgestellt: Paus. VIII. 47, 1.

Athene Pronaos aus Marmor, vor dem Tempel des ismeniscben Apollo 321
2U Theben neben einem Hermes des Phidias aufgestellt: Paus. IX, 10, 2.

Athene zu Knidos: Plin. 36, 22.

Ares, sitzend, von kolossaler Grösse, im Tempel des Brutus Callaecus
heim Circus Flaminius zu Rom: Plin. 36, 26.

Hermes, nach einem Epigramme der Anthologie: Anall. III, p. 197, n. 223.
vielleicht nicht eine Statue, sondern eine Herme:

'£1 "kojoTZ, v('fuc£ tcöv noX'käv Iva
'Eipfiäv frswQetv" eifti yäo re/ya üz<!ttc£.

Hestia, sitzend, in den servilianischen Gärten, ..duosque campteras
c,rca eam-, von denen ein anderes Paar auch unter den Monumenten des Asi-
nius Pollio zu sehen war: Plin. 36. 25. Diese campteres. welche erst von Sillig
aus der Bamberger Handschrift an die Stelle von ..chametaeras-' nach der
früheren Lesart gesetzt worden sind, bezeichnen die metae der Rennbahn, weil
an ihnen sich der Lauf wendet. Hier aber sind sie nach Sillig als TQuirai
uto mit Hestia in ihrer Bedeutung als Erdgöttin in Verbindung zu denken.

Aphrodite, Pothos und Phaethon in Samothrake: Plin. 36, 25.
Obwohl der Name der letzteren Gottheit gerade in der besten Handschrift sich
licht findet, so kann er doch aus mythologischen Gründen nicht wohl fehlen,
Vgl. Welcker Kunstbl. 1827, N. 82.

Aphrodite, nackt, im Tempel des Brutus Callaecus beim Circus Fla-
minius in Rom: Plin. 36. 26. Die Worte Praxiteliam illam antecedens bezieht
man allgemein auf die Zeit ihrer Entstehung. Plinius sagt von ihr weiter, sie
würde jeden andern Ort berühmt machen; nur in Rom werde sie durch die
Grossartigkeit anderer Werke verdunkelt, und ausserdem hindere die Anhäufung
von Geschäften, dass man sich der Betrachtung dieser und ähnlicher Schön-
heiten mit der nothwendigen Müsse und Ruhe hingebe.

Aphrodite Pandemos, auf einem Bocke sitzend, aus Erz in Elis:
Paus. VI, 25, 1.

Eros, Himeros und Pothos im Tempel der Aphrodite zu Megara:
Paus. I, 43, 6.

Dionysos (Liber pater) zu Knidos: Plin. 36, 22.

Eine rasende Bacchantin aus parischem Marmor, ausführlich be-
schrieben von Callistratus (Stat. II; s. unten) und besungen in mehreren Epi- 322
grammen: Anall. I, p."142, n. 75: II, p. 347. n. 2, und wahrscheinlich auch III,

Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. 2. Aufl. 15
 
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