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Brunner, Karl
Der pfälzische Wildfangstreit unter Kurfürst Karl Ludwig (1664 - 1667): mit einer Karte in Farbendruck — Innsbruck: Verlag der Wagner'schen Universitäts-Buchhandlung, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.61465#0033
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III.

Der Verlauf des Wildsangstrrites und seine politische
Bedeutung.
Mehr denn je zuvor mußten die Kurpfalz benachbarten Stünde
in der Ausübung des Wildfangsrechts eine Beschränkung ihrer landes-
herrlichen Befugnisse erblicken nach dem westfälischen Frieden, welcher
ihnen die volle Landeshoheit zugestand, so zwar, daß niemand, auch
nicht der Kaiser, sie einschränken dürfe ch Mußte schon aus diesem
Grunde das Vorgehen Karl Ludwigs ihren Widerspruch heraus-
fordern, so war dies um so mehr zu erwarten bei der eminent prakti-
schen Bedeutung der Frage.
Die Opposition regte sich bald. Bei der nächsten Gelegenheit,
die sich ihnen bot, auf dem Regensburger Reichstag 1653 brachten
die Bischöfe von Speyer und Worms, die Rheingrafen und ein Teil
der Reichsritterschast ihre Klagen über den Pfalzgrafen vor den
Kaiser und die Reichsstände. Ein Beschluß des Reichstags forderte
den Kaiser auf einzuschreiten. Dieser erließ an den Kurfürsten von
der Pfalz ein Jnhibitionsdekret und setzte eine Commission ein zur
Untersuchung und gütlichen Beilegung oder eventuell zur rechtlichen Ent-
scheidung der Sache. Allein Karl Ludwig mißachtete nicht nur das
kaiserliche Verbot vollständig, sondern wies auch alle Aufforderungen
mit der Commission, die sich in Speyer versammelt hatte, in Unter-

i) iQstr. Osn. art. Vitt. § I.
 
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