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c.

ÜBER EINIGE ENTWÜRFE ZU DEN DOPPELGRABDENKMÄLERN.

WIR hören in den Briefen immer nur von vier Flußgöttern nie-
mals von 6, obwohl dcch auch an der dem Altar gegen-
überliegenden Wand zuerst ftir die Päpste dann für die älteren Medici
Grabmonumente geplant waren. Wir müssen also annehmen, daß
dies Grabdenkmal, von Anfang an inhaltlich wie formal von den tibrigen
Monumenten differenziert war, wie dies ja auch irnrner der Wunsch
des Papstes war, der seine geistliche Herrscherwürde gegenüber den
weltlichen Angehörigen der Familie noch irn Grabmal gebiihrend ge-
wahrt wissen wollte. Die uns erhaltenen Entwürfe für das Doppelgrabmal
sind kompositionell die Vorstufen für das Monument, dessen Reste uns
heute in den Figuren der Hausheiligen der Medici und der Madonna er-
halten sind. Das war nur natürlich. Denn während an anderen Monumenten
der Gedanke des Doppelgrabdenkmals aufgegeben wurde, blieb er hier
bestehen. Die erhaltenen Entwürfe zeigen daher auch gegenüber den Wand-
grabdenkmälern einen gänzlich anders gearteten Kompositionsgedanken,
iiber dessen Entstehungsgeschichte uns eine bisher nur von Geymtiller be-
achtete, von uns hier veröffentlichte Skizze der Casa Buonarroti einen Finger-
zeig zu geben vermag (Abb. 5). Der Entwurf gehört der friihen Zeit an,
da er augenscheinlich einen Plan für das Freigrab darstellt, wie aus den
verkröpften Gesimsecken sowie der Profilansicht eines Sarkophags sich
schließen läßt. Hiedurch erhalten wir die Gewißheit, daß es sich um
eine Skizze für die Grabdenkmäler handelt, was man bei dieser Anlage
zuletzt vermutet. Vielnrehr denkt man zunächst an einen Entwurf für die
Fassade von S. Lorenzo. Doch kann es sich um eine solche Skizze hie-
für schon deshalb nicht handeln, da wir dann hier eine monumentale
 
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