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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 12
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Krollmann, Christian: Zur Geschichte der Burg Reichenberg bei St. Goarshaufen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0119
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37. Stallmig vor zwei pferde.

3S- windeltrappe bey der Rirch.
42. pfordte zu dem lustgarten.

4§. Ist der Anfang zu dem neuen
Bau, welcher nicht volnzogen.
4l. Das thor.

44. windeltrappe im eckrhurm zu
den en undristen gewölben.

47. Der Lustgarte.

45. Äackofen.

w lNilch Lammern.

^ Ein Lammer etwa vors
Frauenzimmer.

Springbron im garten.

Brustwehr und Gang umb das
schloß.

f Sommersttz.

es die Parteigänger Bernhards von Weimar, dann wieder die Hessen u. s. w. Es blieb aber bewohnbar,
wenngleich die Außenwerke, mit Einschluß der ehemaligen Gtadt Thal-Reichenberg, schon zu Dilichs
oeiten verfallen waren. 1692, wahrend der Belagerung von Rheinfels, residirte Landgraf Carl von Hessen
auf der Burg, die seit 1659 den -Landgrafen von Hessen-Rothenburg-Rheinfels gehörte, freilich unter
Vberhoheit von Hessen-Cafsel, welches auch das 2Aesatzungsrecht vorbehalten hatte. (In der That wurde
auch wahrend des ganzen 18. Iahrhunderts noch eine stairdige Bauernwache aus den benachbarten
Dörfern auf der Burg unterhalten. Seit 1722 wohncen neben landgraflichen Beamten die Herren von
Brenner, deren Geschlecht schon 1Z75 Burgnamen von Reichenberg aufweist, als Erbamtmanner auf
der Burg. Da alle Theilhaber, Hessen-Lassel, Hessen-Rothenburg und die Herren von Brenner, nur ihre
Rechte an der Burg genießen, Pflichten aber nicht wahrnehmen wollten, verfielen die Gebaude sehr
schnell. 1758 stürzte ein Theil der nach beiden Seicen treppenförmig ansteigenden Mauer zwischen den
beiden großen Thürmen ein und zertrümmerte die darunter liegende Amcsstube und verschiedene ^eben-
gebaude. Der Amtsschreiber konnte sich nur durch einen glücklichen Zufall retten. Um 1789 starb rnic
Lranz Moses von Brenner, der garrz verarmc war, diese Familie aus. Außer denr Bearnten zog jetzt
auf das Gchloß noch ein pachter der Gchloßlandereien. Alle Wohnungen, Wasserverhaltnisse u. s. w.
waren elend. Uncer französischer Administracion 1896 bis 181Z wird es auch nicht besser geworden
sein. 18IZ stürzce das obere Drittel des südlichen Bergfrieds ab und richtete an den ^lebengebauden
große Verwüstung an. Der Gmmpf des Thurmes wurde am 28. August gesprengt. Immer aber
blieben die Hauptgebaude noch theilweise bewobnc. Als schließlich jedoch die Gefahr zu groß wurde,
ließ die herzoglich nassauische Domanenverwaltung, in deren Besitz Reichenberg 1816 gekommen war,
1821 das Gchloß stückweise versteigern. Die Dorwerke und Garten kamen an benachbarce Bauern,
die Hauptgebaude erwarb Herr Moses Aron von Ruppercshofen auf Abbruch. ^lachdem dieser das
Vrauchbare versilbert, blieben dem Fiscus nur die leeren Mauern des Hauptschlosses. DLese erwarb
schließlich der Archivar Habel nach langem Peritioniren im Iahre 18Z6 für 59 Gulden; er kaufte
auch die an s)rivatpersonen gekommenen Burgtheile auf und that sein Möglichstes, die schöne Ruine
zu erhalten. Aber die jedes Gchutzes beraubten Bauten haben troydem unendlich gelitten unrer der
Einwirkung von Wetter und Wind, die deckenden Gewölbe sind zerstörc, die owischendecken verschwunden,
die ragenden Saulen sind zum Theil aus dem Lorh gewichen, in den Mauern klaffeir gefahrliche RLsse,
zweifellos geht das ganze herrliche Bauwerk baldigem völligem Uncergange eiugegen.

Die hindeestwindelrrappe odeu
Schnecken.

Ein vorgewölbe.

Gestnde Saall.

Das vornembst und Herrn-
gemach sampt dem Dorgemach.
Vorderst windeltrappe
(windelstein).

Ein neben gemach oder stube.
Die Rüche.

Des Relners wohnung.

Der inncrst Platz.

Das innerst thor.
windelsteige am Marstall.
Vornemist thor am Schloß.
Eckthurm.

Das rhor under der Rirchen.
Zwen hshe gleichformige rhürme
inwendig mir vielen gewölbren
Lammern zugerichrer.

Abb. Reichenberg, Grundriß.
Aus „Rheinische Burgen nach Dilich".
 
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