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Adolph E. Cahn <Frankfurt, Main> [Editor]
Die herzoglich anhaltinische Münzsammlung zu Dessau (Nr. 70): Münzen des Mittelalters (darunter der Fund von Freckleben) u. Münzen der europäischen Staaten (außerhalb des römisch-deutschen Reiches): ferner Teil II einer bedeutenden Westfalensammlung ; Versteigerung ... 15. Juli 1931, Frankfurt am Main — Frankfurt a.M., 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.12591#0014
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Fund von Freckleben

9 — Brustbild in Helm, Ringelpanzer u. Mantel, hält das Schwert in der
Scheide u. die Fahne, über der Brüstung eines Mauerbogens, der 2
Türme trägt u. einen Kuppelturm umschließt; die Felder mit Ringeln
ausgefüllt. 28 mm. Fr. 8. B. 30. Vorzüglich.

Nach Stenzel nur 5 Exemplare im Funde, jedenfalls von großer Seltenheit. Die Ab-
bildung bei Stenzel gibt die Verschnürung der Schwertscheide nur ganz undeutlich wieder.

10 — Brustbild des bärtigen Markgrafen in Drahthaube u. Mantel hält

einen Palmzweig u. mit der vom Mantel bedeckten L. ein Kreuz; über
einer Arkade, die 2 Türme verbindet. I. F. 2 Quadrate u. 5 Ringel.

27 mm. Fr. 9. B. 31. Prachtexemplar.

Nach Stenzel nur 4 Exemplare im Funde. Dieser Pfennig ist offenbar eine Ge-
dächtnismünze an die Pilgerfahrt Albrechts nach Jerusalem 1158—1159.
Die hiergegen angeführten Gründe v. Sallets sind nicht stichhaltig. Im Gegenteil
liegt gerade der Beweis für die Richtigkeit dieser Ansicht Stenzeis in dem von Bahr-
feldt S. 85 abgebildeten Halberstädter Brakteaten, da Bischof Ulrich ebenfalls an
dieser Pilgerfahrt teilnahm. Beide Stempel sind von derselben Hand geschnitten.

11 — Stehender Markgraf in Helm u. Ringelpanzer hält die Fahne u. den

verz. Setzschild zwischen 2 Türmen. I. F. Pfeilspitzenkreuz u. Ringel.

28 mm. Fr. 11. B. 32. Prachtexemplar.

Mit Recht von Stenzel als eines der vollkommensten Gepräge des 12. Jahrhunderts
bezeichnet. Daß er von Albrechts Sohn Otto I. stammen solle, wird schon von Bahr-
feldt a. a. O. S. 86 widerlegt. Der Frecklebener Fund kann kaum später als 1 1 75
vergraben worden sein. S. Anmerkung am Schlüsse nach Nr. 146.

12 — Der Markgraf gepanzert halbr. stehend mit Schwert u. Fahne zwischen

2 Turmgebäuden. I. F. Quadrat u. 10 Ringel. 27 mm. Fr. 12. B. 33.
Vorzüglich, mit Spuren von Überprägung.

Aschcrsleben (Askanische Münzstätte),

13 Nachbildungen von Halberstädter Stefanusbrakteaten um 1170. NVS'PR

— OMARTIR—ASCHGRS — IDIN Der steh. h. Stephan, das Manipel
auf den ausgebreiteten Händen. 28,7 mm. Fr. 43a. Vorzüglich.

14 — Variante d. vorigen, die Umschrift endet ASCHCRS—IDINI. 27,6 mm.

Fr. 43 b. (3 Stück im Funde.) Vorzüglich. Spuren von Überprägung.

15 — Gleicher Typus, nur oben Rest der Umschr. IHIN —NVS'P. Über

der Linken des Heiligen eine Kugel, unten statt der Umschrift Stäbchen-
reihung. Fr. 43c. (Nur dies Stück im Funde) 27,5 mm. Sehr schön.

16 — Variante des vorigen mit 1NIN u. kleinerer Kugel im Felde r. 27,5 mm.

Fr. 43d. (Nur dies Stück im Funde.) Vorzüglich.

17 — Variante mit der verwilderten Umschrift NVS ■ C — ONDETIÄ—ÄS-

CCCS- IDIN. 28 mm. Fr. 43f. (Nur dies Exemplar.) Sehr schön.
Spuren von Uberprägung.
 
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