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theker; es lag damals gegen Johann Neudörfcrs,
Rechenmeisters, Haus über.
Die Maleren trieb Dürer nicht wie Haupt-
sache, kenn er arbeitete zu gewissenhaft, also
langsam, und daher war daran kein Gewinn; des-
wegen sagt er ja auch — xax. 49. — »das fleißig
»Kleidlen gehet nicht von statten, darum will ich
»meines Stechens außwarten, vnd hcttc ichs bis-
»hero gcthan, so wollte ich vf den heiligen Tag
»lOOO fl. reicher sein."
So bekam er vom Herzog Fridrich zu
Sachsen, für die große Tafel der Zehn Tau-
send Märtyrer, welche für die Wittenberger
Collegiat-Kirche bestimmt war, die aber Churfürst
Christian lK03. dem Kaiser Rudolph auch ver-
ehren mußte, die noch in der Wiener Galerie hängt
und auf welcher Dürer sich selbst, und seinen
Freund Pirk heim er, trefflich dargcstcllt hat,
nicht niehr als 280 fl. rheinisch. Darum schreibt
er auch — I>ax. 37. — seinem Frankfurter Besteller:
»Ich wolt das ihr meines gencdigen Herrn
»Taffel sehet ich halt davor sie würde euch wo! gc-
»fallen. Ich hab schir ain gantzJahr daran
»gemacht vnd wenig gcwins daran wan mir
»wirdt nit mehr den 280 gülden Rcinisch dafür,
-vcrzerts einer schir darob, vnd darumb sag ich so
»ich cuchs nit zu sondern gefallen Ihetc, solle mich
»nicmandt vcberredcn das ich etwas vcrdingts
»machte, den ich versaumb mich an Bcßern da-
»durch."
Seine Oelgemälde existirten nie in der Men-
ge, wie man sie jetzt aufwcisct, und doch gingen
viele zu Grunde, und unter ihnen gerade dicjeui-
 
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