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https://doi.org/10.11588/diglit.5124#0340
Die L?r?vclmiden.
eberall ist ein See in der Landschaft wie ein flüssiger
Mi Magnet. Nicht blos im Schooße schweigender Felsen,
auch in der niederen Fläche heimischen Sandes. Er
zieht an durch Stille nnd Kühle, durch Schweigen und
^Flüstern, durch Wellenglanz und Wellenspiel; Baum und
' Weide spiegeln sich neckisch darin wieder. Jhn umkränzen Häuser
und Gärten; zu seinen Füßeu dehnen sich voll Leben und Lust
Städte und Dörfer. Stürmischen Muth zieht er an wie pro-
phetisches Sinnen; Mittelpunkt und Vermittelungspunkt ist er
überall, wo Menschen wohnen.
Freilich nicht überall knüpft sich an seine Ufer der Hall
jauchzender Siege, wie an den See der Vierwaldstädte in der
Schweiz, wo der Kahn, den freie Männer führteu, dahin-
glitt unter dem blassen Mondregenbogen zum Rütli, — nicht
überall spiegelt sich in wunderblauen Wogen wie bei Genf
das Bild gewaltiger Predigt vou christlicher Zucht und Frei-
heil, — uur eines Sees heilig gewordene Ufer betrat der Fuß
dessen, der ein Meister alles Lebens und Liebens ist. Seine
Lehre schwamm wie ein Schwan auf der lieblichen Flut von
Genezareth, deren Stille der Gegensatz ist zu dem Rauschen
des großen weltgeschichtlichen Secs, den wir das mittel-
ländische Meer nennen.
eberall ist ein See in der Landschaft wie ein flüssiger
Mi Magnet. Nicht blos im Schooße schweigender Felsen,
auch in der niederen Fläche heimischen Sandes. Er
zieht an durch Stille nnd Kühle, durch Schweigen und
^Flüstern, durch Wellenglanz und Wellenspiel; Baum und
' Weide spiegeln sich neckisch darin wieder. Jhn umkränzen Häuser
und Gärten; zu seinen Füßeu dehnen sich voll Leben und Lust
Städte und Dörfer. Stürmischen Muth zieht er an wie pro-
phetisches Sinnen; Mittelpunkt und Vermittelungspunkt ist er
überall, wo Menschen wohnen.
Freilich nicht überall knüpft sich an seine Ufer der Hall
jauchzender Siege, wie an den See der Vierwaldstädte in der
Schweiz, wo der Kahn, den freie Männer führteu, dahin-
glitt unter dem blassen Mondregenbogen zum Rütli, — nicht
überall spiegelt sich in wunderblauen Wogen wie bei Genf
das Bild gewaltiger Predigt vou christlicher Zucht und Frei-
heil, — uur eines Sees heilig gewordene Ufer betrat der Fuß
dessen, der ein Meister alles Lebens und Liebens ist. Seine
Lehre schwamm wie ein Schwan auf der lieblichen Flut von
Genezareth, deren Stille der Gegensatz ist zu dem Rauschen
des großen weltgeschichtlichen Secs, den wir das mittel-
ländische Meer nennen.