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Cassel

den Ganges hinaus mit seiner verzehrenden Lava. Zwar ge-
deiht auch auf diesem Boden manch blühende, prächtige Oase,
wie am Krater des Vesuv, aber Dauer hat uichts, was auf
Lava gesäet ist. Jmmer bricht alle Pracht wieder zusammen
unter seinen fanatischen Feuerströmen. Es lagert sich Wüste auf
Wüste, Trümmer auf Trümmer, Grab auf Grab. Judo-Ger-
manien aus seinem Schutte aufzugraben, das vermochte nur
ein germanisches Volk. Die Nachkommen der suevisch-west-
gothischeu Völker in Südwest-Europa, die so lange von dem
Jslam zersprengt waren, entdeckten beide Jndien. Die deutschen
Völker suchten wieder wie zu Zeiten der alten Wanderung die
fernen Küsten auf. Zu Albnquerque's Grab wauderten
die Jnder wie zu einem Gott. Aber wer sich selbst nicht
regicren kann, wird die gcbietende Hand über Andere nicht
behaupten können. Portugal verlor au Philipp seine Selbst-
ständigkeit, an Holland sein Jndien. Die seekündigen, nüchtcrnen
Friesen und Morsateu, Hollands alte germanische Heldenbewohner,
beherrschten die Meere uud drangen in Jndiens Küsten und
Jnseln ein. Vau Broek zeigte vor Jacatra den Muth eincs
Regulns, aber auch der Holländer Erfolge fanden ein schnelles Ziel.

Der holländische und portugiesische Nationalgeist wider-
sprechen sich völlig. Jn Jndien traf sie dasselbe Geschick und
dieselbe Sünde. Die Macht und der Geuuß sind Beiden gleich
gefährlich, der zügellos südlichen Phantasie, wie der dürren
kaufmännischen Nüchteruheit. Die Tyrannei der Letzteren wird
ärger als die der Ersteren. „Wann werdet Jhr wiederkehren",
fragte eiu Holländcr in Jndien den besiegten Portugiesen.
„Wenn Eure Verbrechen größer sind als die unsrigen." Colbert,
der Franzose, lerute von den Holländern, die sein König nicht
überwänd. Mit der Erlaubuiß, die es vom Kaiserthum Delhi
cmpfiug, in Pondichcry Geld zu münzen, fangen Frankreichs
Erfolge an. Bald verbreiteten Labourdonnais und Düpleix in
Jndien französischen Muth und Uebermuth. Dupleix ritt daher