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Verlag Bruno Cassirer
Almanach: auf das Jahr ... — 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.70232#0014
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8

Einleitung

Erst der Glaube an eine Idee gibt dem Verlage seine
Legitimation.
Der Verlag Bruno Cassirer ist in einer Zeit begründet
worden, als romantische und übersinnliche Ideen der
Entwicklung der deutschen Kunst gefährlich zu werden
drohten, als neben Böcklin und Klinger fast alle
deutschen Künstler mehr oder weniger gering geschätzt
wurden. Damals schien es dem Verlag eine wichtige
Aufgabe zu sein, die Kunst zu fördern, die man
Naturalismus und später Impressionismus genannt hat.
Zu diesem Zweck hat der Verlag die Zeitschrift
„Kunst und Künstler“, die inzwischen als Pflegestätte
moderner Kunst einen europäischen Ruf erlangt hat,
gegründet und die Leitung zuerst Emil Heilbut und
sodann Karl Scheffler anvertraut.
Ferner ist eine Reihe von Büchern über Menzel,
Liebermann, Leibi, die französischen Impressionisten,
über Munch usw. entstanden. Von der Erkenntnis aus-
gehend, daß der intimste (nicht auch der objektivste)
Kunstkenner der Künstler selbst ist, hat der Verlag
Äußerungen von Künstlern über sich und andere ge-
sammelt und herausgegeben: die Briefe van Goghs,
Rethels Briefe, Künstlerbriefe des XIX. Jahrhunderts,
die Schriften von Jan Veth und Wilhelm Trübner,
das Tagebuch von Delacroix, Fromentins alte Meister,
Max Liebermanns Schriften. Hagemeister wurde an-
geregt, über seinen Freund Carl Schuch zu schreiben,
der Maler Erich Haneke schrieb sein Liebermann-Buch,
Corinth die Künstlegenden.
Bei den Büchern über Kunst von Fachgelehrten kam
es darauf an, Autoren zu gewinnen, die es verstehen,
 
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